Der Entführer von Cleveland ist Medienberichten zufolge tot in seiner Zelle gefunden worden. Der 53-jährige Ariel Castro, der Ende Juli wegen der jahrelangen Entführung, Misshandlung und Vergewaltigung von drei jungen Frauen in seinem Haus in der US-Großstadt Cleveland zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, sei am Dienstagabend tot aufgefunden worden, berichtete der Fernsehsender CBS und andere US-Medien. CNN berichtet, Castro habe sich erhängt. Laut "Washington Post" hat eine Sprecherin der zuständigen Justizbehörde Castros Selbstmord inzwischen bestätigt.
Der arbeitslose Busfahrer Castro hatte zwischen 2002 und 2004 die jungen Frauen Michelle Knight, Amanda Berry und Gina DeJesus entführt und in seinem Haus - nur wenige Autominuten von den Häusern seiner Opfer entfernt - in einem Arbeiterbezirk von Cleveland eingesperrt und misshandelt. Dabei vergewaltigte er die Frauen unzählige Male. Als eine von ihnen schwanger wurde, tötete Castro den Fötus durch Schläge in den Bauch. Das jahrelange Martyrium der Frauen endete erst im Mai, als Berry mit ihrer in der Gefangenschaft geborenen Tochter mit Hilfe eines Nachbarn fliehen konnte und die Polizei alarmierte.
Mit dem Schuldbekenntnis entging er der Todesstrafe
Der 53-jährige Castro hatte sich während des Prozesses zu den insgesamt 977 Anklagepunkten schuldig bekannt. Im Gegenzug stimmte die Staatsanwaltschaft zu, statt der Todesstrafe nur eine lebenslange Haftstrafe zu fordern. Durch die Einigung war ein Prozess nicht mehr nötig. Entsprechend mussten auch Castros Opfer nicht vor Gericht aussagen. Am 1. August wurde Castro zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung verurteilt. Ihm wurde besonders zu Last gelegt, die Schwangerschaft eines seiner Opfer gewaltsam beendet zu haben.
