Der tragische Tod von Warriena W. bei einem Tinder-Date im August 2014 war kein Mord. Dieses Urteil fällte nun der Supreme Court in Brisbane. Gable T., der unter Mordverdacht stand, wurde freigesprochen.
Die Neuseeländerin war bei einer Verabredung mit dem jungen Mann aus dem 14. Stock gestürzt. Zuvor war es zu einem heftigen Streit in der Wohnung von Gable T. gekommen, es gab auch Handgreiflichkeiten. Als die Auseinandersetzung eskalierte, sperrte Gable T. die 26-Jährige auf dem Balkon aus. Daraufhin versuchte Warriena W. den Balkon herunterzuklettern und stürzte dabei ab.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem jungen Mann deswegen vorgeworfen, die neuseeländische Touristin so sehr bedrängt und bedroht zu haben, dass sie keine andere Möglichkeit mehr gesehen habe, ihm zu entkommen.
Die Geschworenen geben der Verteidigung Recht
"Warum hat sie sich zu etwas entschlossen, dass selbst im nüchternen Zustand und bei Tageslicht zweifellos gefährlich ist?", argumentierte der Staatsanwalt während des Prozesses. Seine Antwort: "Angst vor dem Angeklagten, Angst vor Gable T., Angst vor dem, was er ihr antun würde, wenn er sie wieder reinlassen würde." Wenn sein Verhalten Warriena W. solch eine Furch eingeflößt habe, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sah, dann sei er an ihrem Tod genauso schuldig, als wenn er sie runtergestoßen hätte, so der Staatsanwalt.
Die Geschworenen folgten jedoch der Argumentation der Verteidigung, die auf unschuldig plädierte. Warriena W. sei an dem Abend außer Kontrolle gewesen und habe sich selbst dazu entschlossen, "in den sicheren Tod zu klettern", erläuterte der Anwalt des Angeklagten laut dem australischen Sender ABC und erreichte damit einen Freispruch.
Nach dem Urteil berichtete der Anwalt, sein Mandant sei mit der Entscheidung sehr zufrieden. "Er ist darüber erleichtert, dass die Angelegenheit endlich ein Ende genommen hat."
