Drama bei der Loveparade Staatsanwaltschaft Duisburg veranstaltet Razzia

Im Zuge der Ermittlungen zum Unglück bei der Duisburger Loveparade mit 21 Toten hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag zehn Objekte durchsucht. Fünf der Objekte gehörten zum Bereich der Beschuldigten der Stadt Duisburg, fünf zum Bereich des Loveparade-Veranstalters Lopavent.

Loveparade-Ermittler haben Arbeitsplätze und Wohnungen von Beschuldigten durchsucht und elektronische Daten gesichert. Bei der Razzia nahmen 60 Polizeibeamte und fünf Staatsanwälte am Dienstag zehn Objekte in Duisburg, Berlin und Süddeutschland unter die Lupe. Darunter waren auch Wohnräume, wie der Duisburger Oberstaatsanwalt Rolf Haferkamp berichtete. "Es geht um elektronisch gesicherte Daten, die uns bisher fehlten", sagte er.

Bei Beschäftigten der Stadt Duisburg, die als Beschuldigte gelten, seien nur Arbeitsplätze durchsucht worden. Insgesamt hatten die Beamten Büros in fünf Ämtern und Tochterunternehmen im Visier. Bei Beschäftigten des Loveparade-Veranstalters Lopavent seien ebenfalls insgesamt fünf Arbeitsplätze und Wohnobjekte aufgesucht worden, so Haferkamp. Nach Angaben von Lopavent gab es dabei aber keine Durchsuchungen in den Geschäftsräumen des Unternehmens.

Die sichergestellten Daten sollen nun ausgewertet werden. Als Beschuldigte gelten insgesamt 16 Personen: Elf Angestellte der Stadt, vier Lopavent-Beschäftigte und ein leitender Polizeibeamter.

Vor einem halben Jahr waren bei der Loveparade in Duisburg 21 Menschen bei einer Massenpanik ums Leben gekommen. Unterdessen ist am Montag im Duisburger Unglückstunnel ein Kunstwerk zum Gedenken an die Katastrophe geschaffen worden. Auf Initiative des 24-jährigen Duisburger Studenten Lukas Loss arbeiteten er und rund 30 Mitglieder des Gedenkkreises "Never Forget" mit Drahtbürsten rund 100 lebensgroße Silhouetten aus dem Tunnelwandbelag heraus.

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AFP/DPA

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