2016 gab es in München einen rassistisch motivierten Amoklauf mit vielen Toten und Verletzten, 2019 in Halle, 2020 in Hanau. Es ist wohl nur den Ermittlungen der Polizei zu verdanken, dass nun ein weiterer Täter angeklagt ist, ohne dass zuvor Menschen sterben mussten.
Den Amoklauf im Sommer 2022 hatte der 17-jährige Schüler bereits akribisch geplant, als die Ermittler seine Wohnung durchsuchten. Nur einen Tag später hätte die Tat stattfinden sollen. Unter anderem fanden sie bei ihm: Messer, Macheten, Armbrüste sowie Luftdruck- und Schreckschusswaffen, daneben soll er sich auch Baupläne für Bomben sowie das dafür notwendige Material besorgt haben. Ein Gutachten hält die Bomben für "potenziell tödlich".
Schüler wollte Lehrer und Mitschüler töten – rechtsradikale Motive
Die Bundesanwaltschaft ist sich sicher, dass der Angeklagte aus rechtsradikalen Motiven an seinem eigenen Gymnasium Schüler und Lehrer töten wollte: "Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte fest entschlossen war, einen rassistisch motivierten Anschlag auf ein vom ihm besuchtes Gymnasium in Essen zu begehen", sagte die Vertreterin der Bundesanwaltschaft.
Dafür sprechen auch die Aussagen seines Anwalts, der gegenüber der Presse ein Geständnis seines Mandanten ankündigt. Er sei vor dem Anschlag "im Internet gedanklich falsch abgebogen" und brauche "professionelle Hilfe, um wieder auf die richtige Bahn zu kommen".
Ob das ausreicht, wird nun das Düsseldorfer Oberlandesgericht entscheiden. Der Beschuldigte muss sich dort wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, Terrorismusfinanzierung und Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz verantworten. Aktuell sitzt er in Untersuchungshaft.