Hinweis: Europol hat am 13. August 2019 neue Fotos veröffentlicht. Dieser Artikel erschien zunächst am 27. Juli. Wir haben die Bilderstrecke daher um die neuen Aufnahmen ergänzt.
Seit zwei Jahren schon bittet die europäische Polizeibehörde Europol die Bevölkerung um Mithilfe bei der Fahndung nach Kinderschändern. Auf der Webseite "Stop Child Absuse – Trace an Object" ("Kindesmissbrauch stoppen – spüre ein Objekt auf") veröffentlichen die Ermittler immer wieder Fotos von Gegenständen, die in Fällen von Kindesmissbrauch eine Rolle gespielt haben, zum Beispiel Kleidungsstücke der Opfer oder Möbelstücke an Tatorten. (Der stern berichtete unter anderem zum Start des Projekts und vor einem halben Jahr.)
Europol hofft auf Hilfe im Kampf gegen Kindesmissbrauch
Die Hoffnung der Europol-Beamten: dass irgendjemand aus der riesigen Menge der Internetnutzer Angaben zu den Gegenständen oder zu der Umgebung machen kann. Wo wurde dieses T-Shirt verkauft? Wo steht jenes Haus? Wer Angaben zu den Aufnahmen machen kann, kann sich direkt – auch anonym – an die europäische Polizeibehörde mit Sitz in Den Haag (hier auf das betreffende Foto klicken, dann öffnet sich ein Kontaktformular) oder an jede andere Polizeidienststelle wenden. Die Hinweise werden dann an die zuständigen Ermittler in den jeweiligen Ländern weitergeleitet. "Die kleinsten Hinweise können manchmal helfen, einen Fall zu lösen", so Europol. "Je mehr Menschen die Bilder zu Gesicht bekommen, desto mehr kann letztendlich dazu beigetragen werden, Kinder zu schützen."

In der vergangenen Jahren sind bereits zehntausende Tipps bei den Ermittlern eingegangen und konnten zu Festnahmen oder neuen Ermittlungsansätzen führen. Auch wurden mehrere Opfer identifiziert.
Jetzt hat Europol erneut einen Satz Bilder online gestellt und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Klicken Sie sich oben in der Bilderstrecke durch die neuen Aufnahmen (ältere finden Sie hier und hier). Erkennen Sie etwas wieder, zum Beispiel aus dem Urlaub? Haben Sie ein Kleidungsstück schon einmal gesehen?
Die derzeit veröffentlichten Bilder stellen nur einen Bruchteil des Archivs von Europol dar. Dort lagert noch die schier unfassbare Menge von mehr als 40 Millionen weiterer Aufnahmen, die im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch entstanden sind. Es ist ein fast aussichtsloser Kampf, dennoch: "Wenn wir nur einem Kind helfen konnten, ist es schon ein Erfolg für uns. Jedes Kind mehr ist großartig", sagte ein Beamter der britischen BBC vor einem Vierteljahr anlässlich der Veröffentlichung seinerzeit neuer Aufnahmen.