Es scheinen die entscheidenden Sekunden: Gebannt starren Barack Obama und sein Kriegskabinett im sogenannten "Situation Room" des Weißen Hauses auf einen Monitor. Am anderen Ende der Welt bereiten gerade die Navy Seals dem Terrorfürsten Osama bin Laden sein blutiges Ende. Nur eine scheint der Situation nicht gewachsen. Geradezu ängstlich, so sieht es jedenfalls aus, presst sich Außenministerin Hillary Clinton die Hand vor den Mund.
Für eine Top-Politikerin ist der Eindruck natürlich verheerend, und so bemüht sich Clinton inzwischen intensiv darum, ihr Bild in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Nach eigenen Worten war sie weder entsetzt noch ängstlich, als sie den Einsatz des US-Kommandos gegen den Al-Kaida-Chef Osama bin Laden verfolgte.
In Rom erklärte Clinton nun am Rande eines Außenminister-Treffens, sie habe wohl einen allergischen Husten unterdrücken wollen. Der Einsatz der Spezialeinheit seien die 38 intensivsten Minuten ihres Lebens gewesen. "Ich habe keinerlei Vorstellung davon, was jeder von uns in jenem Sekundenbruchteil gesehen hat, als das Foto geschossen wurde."