Bevor der Staatsanwalt die Anklage vortrug, gab der Richter noch einen Hinweis: Er empfahl Sicherheitsleuten, Medienvertretern und Zuschauern, den Saal zu verlassen. Zu grausam seien die Details der Vorwürfe, die in Australien gegen den Zoologen Adam Britton erhoben wurden.
Es handele sich um "groteske und perverse Akte der Grausamkeit", die Zuhörer in einen Schockzustand versetzen könnten, warnte er: "Ich überlasse es ihnen, aber Sie wissen um die Gefahr." Britton wird vorgeworfen, Hunde gequält und missbraucht zu haben. Dadurch sollen insgesamt 39 Hunde gestorben sein. Britton gab die Taten vor Gericht zu und legte ein Geständnis ab, berichtet der "Guardian" aus der Verhandlung.
Zoologe arbeitete mit David Attenborough zusammen
Viele Jahre lang war Britton ein renommierter Zoologe gewesen, besonders als Experte für Krokodile genoss er Anerkennung. Der Brite, der Mitte der Neunziger nach Australien gezogen war, arbeitet für die BBC auch mit dem bekannten Tierfilmer David Attenborough zusammen. Doch außerhalb der Öffentlichkeit soll er brutale Taten verübt haben.
Über Jahre habe er zwei Hunde, die ihm gehörten, gequält und sexuell misshandelt, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Später habe er über Anzeigen weitere Opfer gesucht. Tierbesitzer, die sich nicht mehr um ihre Hunde kümmern konnten, überließen Britton ihre Haustiere – wohl auch, weil sie ihm aufgrund seiner beruflichen Expertise vertrauten. Doch der Zoologe verging sich auch an diesen Hunden brutal.
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"Sadistisches Interesse" an Hunden
"Der Täter hatte ein sadistisches sexuelles Interesse an Tieren und insbesondere an Hunden", fasste der Staatsanwalt die Anklage zusammen. Insgesamt 56 Fälle hat die Anklage zusammengestellt. 39 der Hunde starben infolge der Misshandlungen. Britton bekannte sich vor Gericht schuldig und gab außerdem zu, kinderpornografisches Material besessen zu haben.
Laut Anklageschrift hatte sich Britton auf seinem Gelände eigens einen Schiffscontainer eingerichtet, in dem er die Hunde quälte – nicht selten bis zum Tod. Seine Taten filmte er und verbreitete sie teilweise auf einem Telegram-Kanal. Als eines dieser Videos im vergangenen Jahr erst an eine Tierschutzorganisation und dann an die Polizei weitergeleitet wurde, wurde der 51-Jährige verhaftet. Im Dezember sollen die Plädoyers zum Strafmaß gehalten werden.
Quellen: "Guardian" / "Sky News" / ABC

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