Nach der Bluttat im pfälzischen Kandel sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Gegen den 15-Jährigen sei Haftbefehl wegen Totschlags ergangen, berichtete die Leitende Oberstaatsanwältin Angelika Möhlig in Ludwigshafen. Nach den bisherigen Erkenntnissen sei der mutmaßliche Täter der Ex-Freund des 15-jährigen Opfers gewesen. Anfang Dezember habe sich die junge Frau von ihm getrennt. Daraufhin soll es zu Drohungen gekommen sein.
Die Eltern des Mädchens hatten den mutmaßlichen Täter bereits einige Zeit vor dem Verbrechen angezeigt. Die Anzeige sei wegen Beleidigung, Nötigung und Bedrohung erfolgt, sagte Polizeivizepräsident Eberhard Weber. Nach der Anzeige sei der Jugendliche einer Vorladung der Polizei mehrfach nicht gefolgt. Daraufhin hätten Polizisten ihm am Tattag die Vorladung am Vormittag persönlich ausgehändigt.
Täter und Opfer seien am Mittwochnachmittag wohl zufällig in dem Drogeriemarkt im 9000-Einwohner-Ort bei Landau aufeinandergetroffen. Der junge Afghane habe den Ermittlungen zufolge dort ein Messer gezogen und auf das Opfer eingestochen, sagte Staatsanwältin Möhlig.
Behörden äußern sich am Mittag zur Bluttat in Kandel
Ob es sich bei dem Verdächtigen um einen Flüchtling handelt, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Das Opfer war nach ersten Erkenntnissen in Begleitung in dem Drogeriemarkt. Der Festgenommene soll nicht zusammen mit der 15-Jährigen zu dem Geschäft gekommen sein. Der Auslöser des Streites war zunächst nicht bekannt.
Am späten Abend, wenige Stunden nach der Tat, deutete am Tatort nur ein von Hand beschriebenes Schild auf das blutige Geschehen: "Aufgrund polizeilicher Maßnahmen bleibt diese Filiale heute geschlossen!"
