Fall Maddie McCann Alter Jaguar und eine Telefonnummer: So sucht die Polizei nach neuen Zeugen im Fall Maddie

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Der Tatverdächtige nutzte zur tatkritischen Zeit diesen dunkelfarbenen Jaguar XJR 6. Wenn Sie Angaben zu dem Fahrzeug machen können, melden Sie sich beim BKA.
© BKA
Im Fall von Madeleine McCann steht ein 43 Jahre alter Deutscher unter Mordverdacht. Die Polizei hofft, neue Zeugen zu finden. Besonderes Augenmerk lenkten die Ermittler auf zwei Fahrzeuge und zwei Telefonnummern, die der Verdächtige benutzt haben soll.

Im Fall des vor gut 13 Jahren in Portugal verschwundenen britischen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann steht ein 43 Jahre alter Deutscher unter Mordverdacht. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt nach Angaben des Bundeskriminalamts gegen den Mann, der mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft sei. Er verbüße derzeit in anderer Sache eine längere Haftstrafe, teilte das BKA am Mittwochabend in Wiesbaden mit.

Der Fall war am Mittwochabend wie schon früher wieder Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst", in der um sachdienliche Hinweise gebeten wurde. Der nun Beschuldigte habe zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve gelebt, unter anderem für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. "Nach hier vorliegenden Erkenntnissen ging er in dieser Zeit im Raum Lagos mehreren Gelegenheitsjobs, unter anderem in der Gastronomie, nach", teilte das BKA mit.

Mit wem hat der Verdächtige telefoniert?

Wie Scotland Yard am Mittwochabend mitteilte, trug der Mann zur Tatzeit kurzes, blondes Haar und ist etwa 1,80 Meter groß. Besonderes Augenmerk lenkten die britischen Ermittler auf zwei Fahrzeuge und zwei Telefonnummern, die der Verdächtige benutzt haben soll. Es geht um einen Caravan vom Typ VW T3 Westfalia mit portugiesischem Nummernschild, in dem der Mann zeitweise gewohnt haben soll, und einen Jaguar, Model XJR 6, mit einem deutschen Kennzeichen. Am Tag nach Madeleines Verschwinden sei der Jaguar auf einen neuen Halter umgemeldet worden.

Maddie oder Madeleine?

Das Verschwinden von Madeleine McCann geht seit 2007 als "Fall Maddie" um die Welt. Die Eltern des kleinen Mädchens selbst nannten und nennen ihre Tochter allerdings stets beim vollen Namen. Die Abkürzung "Maddie" benutzten zuerst britische Boulevardmedien. Der stern hat sich entschlossen, Madeleine so zu nennen, wie die Eltern es tun. Vor allem dann, wenn es in Texten um das Mädchen im Speziellen geht. Für viele Menschen ist der "Fall Maddie" allerdings ein fester Name geworden, das zeigen nicht zuletzt Google-Statistiken. Beim stern  wird es in Ausnahmesituationen, vor allem dann, wenn es um den Fall, also die gesamte Geschichte geht, in Überschriften oder Textpassagen weiter die Bezeichnung "Fall Maddie" geben.

An dem Abend, als Madeleine verschwand, soll der Verdächtige zudem einen Anruf erhalten haben unter der Nummer +351 912 730 680 mit portugiesischer Ländervorwahl. Der Anruf wurde in der Region um Praia de Luz entgegengenommen. "Ermittler glauben, dass die Person, die diesen Anruf getätigt hat, ein höchst wichtiger Zeuge ist, und rufen sie dazu auf, in Kontakt zu treten", hieß es in der Scotland-Yard-Mitteilung. Die Nummer des Anrufers laute +351 916 510 683.

Die Erkenntnisse seien das Ergebnis einer jahrelangen Zusammenarbeit, der britischen, deutschen und portugiesischen Polizei, hieß es weiter. "Nach dem 10. Jahrestag erhielt die Metropolitan Police Informationen über einen deutschen Mann, der sich bekanntermaßen in und um Praia de Luz aufhielt. Wir haben mit Kollegen in Deutschland und Portugal zusammengearbeitet und dieser Mann ist ein Verdächtiger im Verschwinden von Madeleine", sagte Detective Chief Inspector Mark Cranwell der Mitteilung zufolge. Scotland Yard betonte jedoch, dass es sich weiterhin um einen Vermisstenfall handle.

Wenn Sie Hinweise haben, teilen Sie diese bitte dem Bundeskriminalamt unter der Telefonnummer + 49 (0) 611 / 55 -18444 oder jeder anderen Polizeidienststelle mit.

DPA
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