Drei Erzieherinnen einer Kindertagesstätte in Chicago müssen sich vor Gericht verantworten, weil sie zweijährigen Kindern mit einem Schlafmittel versetzte Gummibärchen gegeben haben sollen. Bei dem Mittel handelt es sich um das Hormon Melatonin, das bei Schlafstörungen hilft. Die Erzieherinnen benutzten es, um die Kleinen zur Schlafenszeit schneller ruhig zu bekommen. Die drei Frauen müssen sich wegen Gesundheitsgefährdung und in zwei Fällen wegen Körperverletzung verantworten.
Vor der Polizei sagten die Erzieherinnen aus, dass sie sich nichts dabei gedacht haben, die Melatonin-Gummibärchen zu verabreichen, weil das Mittel frei verkäuflich sei, berichten US-Medien. Sie seien sich keiner Schuld bewusst gewesen.
Kita-Leitung deckt Melatonin-Fall auf
Aufgedeckt wurde der Fall von der Kita-Leitung selbst. Nachdem sie von der Praxis der Erzieherinnen erfahren hatte, erstattete sie sofort Anzeige. Die Polizei unterrichtete umgehend die Eltern, die nichts über die Schlafmittel-Vergabe wussten. Kein Kind trug einen Schaden davon.
Das Schlafhormon Melatonin ist in den USA sehr beliebt. Es soll nicht nur bei Schlafstörungen helfen, sondern auch den Alterungsprozess verzögern und gegen Krebs sowie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv wirken. In Deutschland ist es nur als verschreibungspflichtiges Schlafmittel erhältlich.
