Opfer wohl zufällig Messerattacke von Esslingen: Geständiger 24-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft

Polizisten am Ort einer Messerattacke an einer Grundschule in Esslingen
Polizisten am Tatort einer Messerattacke gegen ein Mädchen und eine Frau in Esslingen. Der Tatverdächtige sitzt inzwischen in U-Haft.
© Christian Johner / DPA
Warum er ein sieben Jahre altes Mädchen und seine 61-jährige Betreuerin in Esslingen mit einem Messer attackiert hat, ist völlig unklar. Die Tat hat ein 24-jähriger Mann aber gestanden. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Nachdem er am Freitag ein Mädchen und eine Frau auf dem Gelände einer Grundschule in Esslingen mit einem Messer attackiert hatte, war er stundenlang auf der Flucht. Später bat er offenbar Passanten im nahen Stuttgart, ihn bei der Polizei zu melden, und ließ sich ohne Widerstand festnehmen. Am Samstag ist der 24-Jährige, dringend Verdächtige nach Angaben der Polizei in Untersuchungshaft genommen worden. Die beiden Opfer der Messerattacke befinden sich in einem Krankenhaus, sind den Angaben zufolge aber nicht lebensbedrohlich verletzt. 

Gegen den 24-Jährigen werde wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt, teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei in Reutlingen am Samstag gemeinsam mit. "Der in Deutschland geborene, niederländische Staatsangehörige ist polizeilich bislang nicht in Erscheinung getreten", heiß es weiter. Der Mann sei geständig. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, hatte die Polizei nach eigenen Angaben bereits am Freitag in der Esslinger Innenstadt sicherstellen können.

Messerattacke in Esslingen: Motiv unklar

Das Motiv des 24-Jährigen liegt bisher im Dunkeln. Eine 13-köpfige Ermittlungsgruppe bei der Kripo Esslingen soll nach Angaben der Polizei die genauen Tatumstände klären. Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass der Mann vor dem Angriff die beiden Opfer gekannt habe. Nach ersten Erkenntnissen soll er zunächst das sieben Jahre alte Mädchen attackiert haben. "Durch das couragierte Einschreiten der Betreuerin" sei der Angreifer dann in die Flucht geschlagen worden, so Staatsanwaltschaft und Polizei. Sowohl das Kind als auch die Frau hätten schwere Schnittverletzungen erlitten.

Ein politisches Motiv für die Tat hat die Polizei bereits ausgeschlossen. Bisher deute alles darauf hin, dass das Mädchen ein Zufallsopfer war. Ob bei dem mutmaßlichen Täter eine psychische Erkrankung vorliegt, soll nun ein Gutachter klären, so die Ermittler.

Quellen: Mitteilung Staatsanwaltschaft Stuttgart/Polizei Reutlingen; Nachrichtenagenturen DPA und AFP

dho

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