Bewaffnete Männer haben im Norden Nigerias eine Schule angegriffen und offenbar zahlreiche Schülerinnen entführt. Die Täter seien in der Nacht zum Dienstag mit Lastwagen vor die Schule indem Ort Chibok im Bundesstaat Borno gefahren und hätten den Mädchen befohlen, mitzukommen, berichtete der britische Sender BBC. Die Schülerinnen lebten offenbar in einer Art Hostel auf dem Gelände. Der Polizeichef der Stadt Maiduguri, Gideon Jibrin, bestätigte den Angriff, wollte aber keine offizielle Opferzahl äußern.
Zeugen sagten, es seien 100 Schülerinnen verschleppt worden. Zahlreichen Mädchen sei es noch gelungen, vom Laster zu springen. Die BBC zitierte Quellen, nach denen es sich um mindestens 200 Mädchen handele, die in insgesamt vier Lastwagen verfrachtet wurden. Die Angreifer machten offenbar das ganze Dorf dem Erdboden gleich. Hinter dem Attentat wird die radikalislamische Sekte Boko Haram vermutet.
Erst am Montag waren bei einem Bombenanschlag in der Hauptstadt Abuja mindestens 70 Menschen getötet worden. Die Regierung geht davon aus, dass Boko Haram auch für diesen Anschlag verantworlich ist. Die Gruppe will in Nordnigeria einen Gottesstaat einrichten.