Hunderte Beamte im Einsatz Islamistischer Anschlag mit Sprengstoffgürtel geplant – zwei Festnahmen in Hamburg und Bayern

An dem Einsatz wegen eines mutmaßlich geplanten Sprengstoffanschlags waren auch Spezialkräfte der Bundespolizei beteiligt
An dem Einsatz wegen eines mutmaßlich geplanten Sprengstoffanschlags waren auch Spezialkräfte der Bundespolizei beteiligt (Archivbild)
© Ralf Hirschberger / DPA / Picture Alliance
Die Polizei ist in mehreren Bundesländern gegen zwei mutmaßliche Terroristen vorgegangen, in Hamburg und Bayern gab es zwei Festnahmen. Die Männer sollen einen Sprengstoffanschlag vorbereitet haben.

Die Polizei hat zwei 24 und 28 Jahre alte syrische Brüder festgenommen, die einen Sprengstoffanschlag in Deutschland geplant haben sollen. Das teilten das Bundeskriminalamt, das Hamburger Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft der Hansestadt am Dienstag mit.

Sprengstoffanschlag auf "zivile Ziele" geplant

Der ältere der beiden Brüder soll in den vergangenen Wochen über das Internet Material zum Bau von Sprengsätzen zu sich nach Hamburg bestellt haben, während der jüngere ihn in seinen Plänen für einen Anschlag bestärkt haben soll. Nach Erkenntnissen der Ermittler wollten die Männer einen Sprengstoffgürtel herstellen, um einen Anschlag auf "zivile Ziele" durchzuführen, wie es hieß. "Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel gibt es nicht." Allerdings habe der 28-Jährige vorgehabt, sich selbst mit dem Sprengstoffgürtel in die Luft zu sprengen und dabei "möglichst viele Ungläubige mit in den Tod zu reißen", sagte eine Sprecherin der Hamburger Generalstaatsanwaltschaft zur Nachrichtenagentur DPA. Als Motiv für die Pläne sehen die Fahnder eine "radikal-islamistische und dschihadistische Grundhaltung".

Dier Ermittlungen zogen sich über einen längeren Zeitraum. Am Mittwochmorgen überwältigten Spezialkräfte der Bundespolizei den 28-jährigen in Hamburg, sein Bruder wurde in Kempten im Allgäu festgenommen. Beamte durchsuchten nach Polizeiangaben mehrere Objekte, auch von Kontaktpersonen der Männer. "Es wurden umfangreiche Beweismittel, darunter auch chemische Substanzen, sichergestellt." Insgesamt seien etwa 250 Beamte im Einsatz gewesen.

Hamburgs Innensenator Andy Grote lobte nach dem Zugriff die  "hochprofessionelle und erfolgreiche Arbeit" der Sicherheitsbehörden. "Der Fall zeigt erneut, wie wachsam und leistungsfähig unsere Sicherheitsbehörden sein müssen, um uns gegen extremistische Anschläge wirksam zu schützen", zitierte die DPA den SPD-Politiker.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung aktualisiert.

Quellen: Polizei Hamburg, Nachrichtenagenturen AFP und DPA

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