Crime Story Punks & Koks

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  • von Jaroslav Brücke
Eigentlich wollte unser Autor mit seinen Freunden nur in trauter Anarchie leben. Doch dann wurden seine Kumpel Teil eines weltweiten Schmugglerrings. Und zu Feinden
Collage zu Punks und Koks
"United States of Ruhrpott" nennen die Jungs ihre Heimat: Kohlebergwerke, Konzerte unter Autobahnbrücken, Prügeleien mit "Bahnhofsfaschos"
© Joachim Sperl

Geiles Geknüppel

Ich erinnere mich, wie es losging. Da fahren mein Kumpel Rick und ich in die Nachbarstadt, in ein autonomes Zentrum. Es ist eine laue Frühlingsnacht vor fast zehn Jahren, wir wollen auf einen Rave. Rick hat ungewöhnlich viele 50-Euro-Scheine in der Tasche.

„Alter. Wo hast du so viel Geld her?“

„Du darfst es aber niemandem erzählen. Ich habe Kokain in die Türkei geschmuggelt. 600 Gramm. Hab 60 Eier gefressen. Je zehn Gramm. Hab dafür 2000 Euro bekommen.“

Ich bin total geflasht: „Krass. Wer ist deine Connection?“

„Darf ich nicht sagen. Tommy hat so einen Typen kennengelernt.“ 

Erschienen in stern Crime 39/2021