Bei dem Terroranschlag im Moskauer Flughafen Domodedowo ist nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums auch ein Deutscher ums Leben gekommen. Neben sieben anderen Ausländern sei auch ein im Jahr 1976 geborener deutscher Staatsbürger getötet worden, teilte die Behörde am Dienstag mit. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte dies zunächst nicht. "Wir gehen Hinweisen nach, wonach ein deutscher Staatsangehöriger ums Leben gekommen ist", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Er bestätigte zugleich, dass sich unter den Verletzten eine "Person mit deutscher Staatsangehörigkeit" befinde.
Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums in Moskau starben bei dem Anschlag auch zwei Briten, ein Bulgare und eine Ukrainerin, außerdem insgesamt drei Menschen aus Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisien. Von 110 verletzten Menschen befinden sich dem Gesundheitsministerium zufolge 33 in einem kritischen Gesundheitszustand. Bei dem mutmaßlichen Selbstmordanschlag waren am Montagnachmittag mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen.
Möglicherweise wurde der Slebstmordanschlag von einer Täterin und einem Komplizen verübt. Die Explosion habe sich in einem Moment ereignet, als eine Frau in Begleitung eines Mannes ihre Tasche geöffnet habe, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag unter Berufung auf Polizeikreise. Die Art des Anschlags entspreche der "üblichen" Vorgehensweise von Attentätern "aus dem Nordkaukasus".
Russlands Präsident Dmitri Medwedew bezeichnete das Unglück als "Terrorakt" und wies dem Flughafenbetreiber die Verantwortung dafür zu. Es müsse "eindeutig Sicherheitslücken" gegeben haben, um "eine solch große Sprengstoffmenge" in den Flughafen zu bringen, wurde Medwedew von der Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Jeder, der in Domodedowo Entscheidungen getroffen habe, müsse sich seiner Verantwortung stellen.