Schmerzensgeldklage US-Behörden stecken dreifache Mutter zu 40 Männern ins Gefängnis

Fior Pichardo de Veloz ist 54 Jahre alt und hat drei Kinder. Als die Rechtsanwältin aus der Dominikanischen Republik in Miami festgenommen wurde, erklärten die Behörden sie aber offenbar zu einem Mann und steckten sie ins Männergefängnis.

Eine dreifache Mutter hat die US-Justizbehörden auf Schmerzensgeld verklagt, weil sie nach einer Festnahme für einen Mann gehalten und in ein Männergefängnis gesteckt wurde. Der Strafvollzugsbehörde in Miami sei ein "ungeheuerlicher Fehler" unterlaufen, für den die 54-jährige Fior Pichardo de Veloz nun mit 750.000 Dollar (670.000 Euro) entschädigt werden müsse, heißt es in der Klageschrift des Anwalts David Kubiliun, die der Nachrichtenagentur AFP nach eigenen Angaben vorlag. Seine Mandantin sei mit 40 Männern eingesperrt gewesen, sei belästigt und mit Vergewaltigung bedroht worden.

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Pichardo de Veloz war im November 2013 wegen Drogenvorwürfen festgenommen worden, die später aber wieder fallengelassen wurden. Der Klageschrift zufolge ergab eine medizinische Untersuchung bei ihrer Einlieferung, dass sie über "nicht-traditionelle männliche Geschlechtscharakteristika" verfüge. Die Fortpflanzungsorgane der 54-Jährigen, die nach Angaben ihrer Anwälte drei Kinder hat, seien fälschlicherweise als männlich eingestuft worden. Erst nach einer neuerlichen Untersuchung hätten die Behörden den Fehler erkannt, heißt es in dem Justizdokument.

Angstzustände und Furcht vor Vergewaltigung

"Pichardo ist recht feminin und verfügt über keinerlei Charakteristika, die man mit denen eines Mannes verwechseln könnte", schrieb Kubiliun in der Klageschrift. Seine Mandantin leide noch heute unter Angstzuständen und Furcht vor Vergewaltigung.

Pichardo ist dem "Miami Herald" zufolge Rechtsanwältin und gewählte Beamtin in der Dominikanischen Republik. Sie sei nach Aussage von Kubiliun 2013 nach Miami gekommen, um bei der Geburt ihrer Enkelin dabeizusein. Seine Mandantin sei wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, ihre Tortur habe sie jedoch schwer erschüttert und "sie wird eine langfristige psychiatrische Behandlung benötigen", zitiert die Zeitung den Anwalt.

mad/AFP

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