Nach dem Fund von fünf Leichen in einem brennenden Wohnhaus in Radevormwald bei Wuppertal am Freitagnachmittag haben die Ermittler der Polizei einen schrecklichen Verdacht.
Es sei davon auszugehen, dass ein 41-jähriger Familienvater seine vier Jahre jüngere Ehefrau, seine beiden kleinen Töchter im Alter von einem und vier Jahren sowie seine 77-jährige Schwiegermutter mit einem Messer getötet hat, ehe er das Wohnhaus angezündet und sich dann mit dem Messer selbst umgebracht hat, teilte die Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mit. "Für eine Beteiligung weiterer Personen liegen keine Anhaltspunkte vor."
"Scheitern der Beziehung" als Motiv für Vierfachmord in Radevormwald
Zu ihren Erkenntnisse über den Ablauf der Tat seien die Beamten durch die rechtsmedizinischen Untersuchungen und die Ermittlungen am Tatort gelangt. Als Motiv für die Tat nimmt die Polizei das "Scheitern der ehelichen Beziehung" an.
Rat und Hilfe
Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail oder Chat ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
Polizei und Feuerwehr waren gegen 17 Uhr zu dem weiß getünchten Wohnhaus der Familie in der Elberfelder Straße am Ortsausgang der 22.000-Einwohner-Stadt ausgerückt. Den Brand in dem Gebäude hatte die Feuerwehr nach rund zweieinhalb Stunden gelöscht. Anschließend übernahm die Mordkommission den Tatort, da in dem Gebäude fünf Leichen entdeckt wurden (der stern berichtete). Es sei "nichts mehr zu machen gewesen", zitierte die Nachrichtenagentur die Einsatzkräfte.
Die Mordermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei werden "vorbehaltlich neuer Beweiserkenntnisse" eingestellt, da die Beamten davon ausgehen, dass der Täter tot ist.
Weiter Auskünfte – etwa zu den Lebensumständen der Familie – wollten die Beamten mit Blick auf die über den Tod hinaus geltenden Persönlichkeitsrechte nicht geben.
Quellen: Polizeipräsidium Köln (1), Polizeipräsidium Köln (2), Nachrichtenagentur DPA