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Verschollener Flug MH370 Tieffliegende Maschine über Malediven gesichtet

Elf Tage ohne eine Spur vom verschollenen Malaysia-Airlines-Flug MH370. Nun wurde bekannt: Bewohner der Malediven haben am Tag des Verschwindens ein verdächtig tieffliegendes Flugzeug gesehen.

Elf Tage nach dem Verschwinden von Flug MH370 gleicht die Suche nach der Maschine dem Stochern im Nebel. Wie nun bekannt wurde, haben Bewohner der Malediven am Tag des Verschwindens der Maschine einen tieffliegenden Passagier-Jet gesehen. Das Flugzeug sei den Augenzeugen zufolge weiß mit roten Streifen gewesen - so sähen häufig auch die Flugzeuge der Malaysia Airlines aus, berichtete die Zeitung "Haveeru" am Dienstag online.

Ein Journalist der Zeitung sagte auf Nachfrage, die Menschen der Insel Kuda Huvadhoo im Dhaal-Atoll hätten seit vorvergangenen Samstag auf die Sichtung hingewiesen. Aber erst jetzt habe seine Zeitung mehrere Menschen persönlich sprechen können. Den übereinstimmenden Berichten zufolge habe das Flugzeug um 6.15 Uhr Ortszeit die Insel überquert und dabei einen ohrenbetäubendem Lärm gemacht. "Ich habe noch nie ein Flugzeug so niedrig über unsere Insel fliegen sehen. Wir haben Wasserflugzeuge gesehen, aber ich bin sicher, dass das keines war", sagte ein Augenzeuge der Zeitung.

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Angehörige drohen mit Hungerstreiks

Indes wurde das Suchgebiet ausgeweitet: Auf einer Fläche so groß wie Australien würde nun nach dem Flugzeug und den Insassen gefahndet, wie Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin Hussein bekanntgab. In diesem Zusammenhang musste der Politiker weitergegebene Informationen korrigieren - wann genau das Kommunikationssystem der Boeing 777-200 abgeschaltet wurden, ist demnach doch unklar. Der exakte Zeitpunkt könne nicht ermittelt werden, so Hussein.

Die wenigen Informationen und vielen Spekulationen sorgen dafür, dass vor allem unter den Angehörigen der chinesischen Passagiere die Verzweiflung allmählich in Wut umschlägt. Sie drohen nun mit Hungerstreik, falls sie nicht mehr Informationen als bisher bekommen. Bei einem Treffen mit Vertretern von Malaysian Airlines am Dienstag in Peking äußerten sie scharfe Kritik.

"Bringt unsere Verwandten zurück", hatte eine verzweifelte Frau auf ein Plakat geschrieben, mit dem sie aus Protest gegen die als unzulänglich empfundene malaysische Informationspolitik zum Hungerstreik aufrief. "Wir brauchen die Wahrheit. Wir werden uns nicht der Politik beugen." 153 der 239 Insassen des Flugzeugs sind chinesische Staatsbürger.

China sucht an seiner Nordwestgrenze

China begann zudem, an der Nordwestgrenze des Landes nach dem vermissten Flugzeug zu suchen. Dabei konzentrieren sich die Verantwortlichen auf die mögliche nördliche Flugroute in Richtung Kasachstan, die die Boeing 777-200 nach ihrer Kurswende genommen haben könnte. Das teilte Chinas Botschafter Huang Huikang in Kuala Lumpur der Nachrichtenagentur Xinhua mit. Auf der anderen möglichen Flugroute über Indonesien in den südlichen Indischen Ozean hat Australien die Koordinierung der Suche übernommen.

Doch auch nach elf Tagen der intensiven Suchbemühungen fehlt noch jede Spur von dem Flugzeug. Kasachstan und Kirgistan haben keine Hinweise, dass das Flugzeug in ihren Luftraum eingedrungen sein könnte, berichtet die Agentur Xinhua. Auch Pakistan und Indien wüssten nichts. 26 Länder suchen nach der Maschine, die am 8. März nach dem Start von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden ist.

Mehrere mögliche Ursachen

Als Ursache kommen mehrere, teilweise mysteriöse Möglichkeiten, infrage: Wurde die Boeing von Terroristen entführt, oder hat die Crew die Maschine selbst in ihrer Kontrolle gebracht? Vielleicht war es ein erweiterter Selbstmord des Piloten? Oder ist die Boeing längst auf einem Flughafen gelandet? Vor allem die malaysischen Behörden geraten zunehmend unter Druck, können sie bisher doch nur eine Sache mit Sicherheit sagen: Jemand an Bord muss die Kommunikationssysteme ausgestellt und so das Verschwinden von Flug MH370 verursacht haben.

she/AFP/DPA DPA

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