Für die Grünen in Hessen ist die Entscheidung der CDU, Koalitionsgespräche mit der SPD zu führen, ein herber Rückschlag. Die schwarz-grüne Koalition hatte dort über die vergangenen fast zehn Jahre vergleichsweise geräuschlos regiert.
Video "Völlig unverständlich" - Hessens Grüne zu CDU-Abkehr

STORY: (Hinweis: Dieser Beitrag ist ohne Sprechertext.) Mathias Wagner (Grüne), Hessischer Fraktionsvorsitzender: "Ja, meine Damen und Herren, die Entscheidung der hessischen CDU ist völlig unverständlich. Es gibt keinen Grund, eine vertrauensvolle zehnjährige Zusammenarbeit zu beenden. Wir haben Hessen gemeinsam in den vergangenen zehn Jahren sehr erfolgreich regiert. Aus unserer Sicht wäre es auch möglich gewesen, diese erfolgreiche Zusammenarbeit weiter fortzusetzen. Wir hatten in unserer Wahrnehmung sehr konstruktive Sondierungsgespräche. Wir hätten uns auf ein weiteres gutes Programm für Hessen verständigen wollen. Das hat die CDU offenkundig nicht gewollt." [...] "Wer eine erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen will, der braucht keine fünf Wochen langen Sondierungsgespräche. Insofern hat sich das angedeutet, dass die CDU vorhatte, den Koalitionspartner zu wechseln. Dann wäre es aus unserer Sicht aber angemessen und fair gewesen, das den Bürgerinnen und Bürgern auch vor der Wahl zu sagen. Das ist leider ausgeblieben." [...] "Ich habe keinen Anlass, schlecht über die vergangenen zehn Jahre zu reden. Was offenkundig ist, diese Entscheidung ist nicht erst in den letzten zwei Tagen gefallen." [...] "Große Koalitionen gelten gemeinhin als Notlösung. Meistens haben Koalitionen von CDU und SPD sehr wenige Ergebnisse, weshalb sie eigentlich nur dann eingegangen werden, wenn gar nichts anderes möglich ist. Wir werden sehr gespannt jetzt betrachten, aus welcher Not heraus die CDU diese Koalition eingegangen ist." [...] "Und wenn ich jetzt höre, es soll eine christlich-soziale Koalition werden, das klingt ja schon nach CSU und Bayern, dann sage ich: viel Spaß den künftigen Koalitionären - mit einer lebendigen grünen Opposition."