Video Bergkarabach: Armenien fordert UN-Mission

Video: Bergkarabach: Armenien fordert UN-Mission
STORY: Im Ringen um die Zukunft der Armenier in Bergkarabach hat das Land Armenien am Samstag vor den Vereinten Nationen eine UN-Mission für die Region im benachbarten Aserbaidschan gefordert und die Lage vor Ort geschildert. O-Ton Ararat Mirsojan, Außenminister Armenien: "Die internationale Gemeinschaft sollte alles für eine sofortige Entsendung einer interinstitutionellen UN-Mission nach Bergkarabach tun, die die Menschenrechtslage, die humanitäre Situation und die Sicherheitslage vor Ort überwachen und kontrollieren soll." "Während ich heute spreche, sind 30 Prozent der Bevölkerung von Bergkarabach vertrieben. Die gesamte Bevölkerung dort bleibt ohne jegliche Lebensgrundlage, da nur begrenzte humanitäre Hilfe ankommt. Sie haben keine Lebensmittel, keine Medikamente, keine Unterkunft, können nirgendwo hin, sind von ihren Familien getrennt, werden terrorisiert und fürchten um ihr Leben." Der aserbaidschanische Außenminister, Jeyhun Bayramow, sagte, seine Regierung bemühe sich weiterhin um Wiedereingliederung und eine friedliche Koexistenz der Bevölkerungsgruppen. In Bergkarabach leben überwiegend ethnische Armenier, sie scheinen dieser Zusage eher nicht zu trauen. Die armenische Regierung bereitet sich auf die Aufnahme von Zehntausenden Flüchtlingen aus Bergkarabach vor. Hunderte Menschen saßen am Samstag auf der Suche nach Sicherheit und in der Hoffnung, nach Armenien zu gelangen, am dortigen Flughafen fest. Darunter viele Familien und ältere Menschen. "Meine Enkelkinder sind bei mir, sie sind verängstigt und zittern vor Angst. Sie können nachts nicht schlafen. Die russischen Friedenstruppen sind hier, wir halten es für sicher und bleiben hier am Flughafen, obwohl wir zu zwölft in einem Auto schlafen." "Am Morgen hieß es, die Armenier würden das Dorf verlassen und die Türken kämen", sagt dieser Mann. "Wer konnte, verbrannte, was er hatte. Es gab Leute, die kamen ohne Wechselkleidung, andere konnten nicht einmal Essen mitnehmen. Eine Person wurde vor Hunger ohnmächtig." Hinter Aserbaidschan steht die Türkei. Russland unterstützt traditionell Armenien, das sich von seinem Verbündeten aber wiederholt im Stich gelassen fühlte. Nach Angaben aus Moskau vom Samstag hat unter der Kontrolle russischer Friedenstruppen die vereinbarte Entwaffnung von Armeniern in Bergkarabach begonnen. Aserbaidschan hatte am Dienstag einen breit angelegten Militäreinsatz in der Region im Südkaukasus gestartet. Einen Tag später stimmten die in Bergkarabach lebenden Armenier notgedrungen einer Feuerpause zu.
Ziel sei es, vor Ort die Einhaltung der Menschenrechte, die humanitäre Versorgung und die Sicherheit der Bevölkerung zu überwachen, sagte der armenische Außenminister bei den Vereinten Nationen. In Bergkarabach leben überwiegend ethnische Armenier, die die Region nach der Lossagung von Aserbaidschan mit Hilfe der armenischen Regierung drei Jahrzehnte lang weitgehend kontrollierten.

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