Video Bürger sehen LNG-Terminal mit gemischten Gefühlen

Video: Bürger sehen LNG-Terminal mit gemischten Gefühlen
STORY: Angedockt und bereit für den Startschuss liegt die "Höegh Esperanza" vor Wilhelmshaven. Das Spezialschiff, eine sogenannte "Floating Storage and Regasification Unit", mit der angeliefertes Flüssiggas wieder in den gasförmigen Zustand umgewandelt werden kann, ist das zentrale Element von Deutschlands erstem LNG-Terminal. Am Samstag soll es eingeweiht werden. Zur Zeremonie werden auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erwartet. Am Tag davor nehmen vom Kai des Außenhafens Hooksiel aber erstmal Einheimische und Touristen das schwimmende LNG-Terminal in Augenschein - mit gemischten Gefühlen. Denn um die Rohre des Spezialschiffes frei von Muscheln und Algen zu halten, wird in Wilhelmshaven Chlor eingesetzt. Umweltschützer warnen vor unklaren Folgen für das Leben im Wattenmeer, auch wenn laut niedersächsischem Umweltministerium alle Grenzwerte eingehalten werden sollen. O-TON ANWOHNER WERNER LÜDERS: "Ja, ich sehe die Stimmung eigentlich zweigeteilt. Fangen wir mit den Vorteilen an: Natürlich brauchen wir als Übergangslösung das LNG. Wir haben ein Energieproblem und das ist zumindest ein Tropfen auf den heißen Stein und hilft uns weiter. Die Nachteile? Tja, es wird viel, viel gesprochen über die Probleme, die gerade dieses Schiff gerade bei der Reinigung seiner Rohrleitungen hat. Das Thema Chlorwasser und Einleitung dieses Chlorwassers in die Jade ist ja häufig genug zitiert worden." O-TON TOURIST DIETER ROHGOLL: "Ja, also das wäre nicht sinnvoll, wenn da Chlor oder Chlor-Rückstände in die Jade kommen. Das war bisher ein sehr sauberes Gewässer. Und auch die Fische, die wir dann essen, die haben immer sehr gut geschmeckt und ich hoffe, dass das weiter so bleibt." O-TON TOURISTIN BÄRBEL ROHGOLL: "Wir haben uns jahrelang abhängig gemacht von von allem, jetzt nicht nur Gas und Erdöl und Diversem. Somit muss man sämtliche Möglichkeiten, die man hat, ausnutzen." LNG spielt eine wichtige Rolle bei den Bemühungen, Deutschland unabhängig von russischen Gasalieferungen zu machen. Die Bundesregierung hat insgesamt fünf dieser schwimmenden Anlagen gemietet. Für Lubmin an der Ostsee hat zudem das private Konsortium Deutsche ReGas ein LNG-Schiff gechartert.
Am Tag vor der Einweihung der ersten schwimmenden Flüssiggas-Anlage in Deutschland hoffen die einen auf mehr Energieunabhängigkeit. Andere fürchten Umweltrisiken.

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