Der kleine Joshua aus Berlin kann wegen einer schweren Erkrankung nicht persönlich zum Unterricht - aber es gibt für ihn kleine und große Helfer.
Video Ein Avatar macht Schule

Der siebenjährige Joshua scheint Glück im Unglück zu haben. Der kleine Berliner hat zwar eine schwere Lungenerkrankung, die ihm einen Schulbesuch eigentlich unmöglich macht. Doch kann er am Unterricht teilnehmen: Ein Avatar macht es möglich. Joshua erklärt, wie sein persönlicher Helfer funktioniert, der ihn so gut es geht im Klassenraum verkörpert: O-TON JOSHUA MARTINANGELI, SCHÜLER: "Der kann sich melden. Und beim Melden reden, wenn ich mich melde. Dann bekommt Frau Bölkow auch ein Zeichen, dass ich etwas sagen möchte. Zum Beispiel, du guckst mich an, und ich möchte dir was in der Schule sagen und mich dort melden. Dann siehst du auf dem Avatar, auf dem Kopf hier, dass ich weiß blinke". Noch zur Einschulung war Joshua vor Ort in der Schule. Aber dann konnte er nicht in den Unterricht gehen, wie seine Mutter Simone Martinangeli erklärt: O-TON SIMONE MARTINANGELI, MUTTER VON JOSHUA: "Weil der Joshua eine Trachealkanüle hat, der Joshua. Mit einem Jahr musste der Joshua schon operiert werden. Und da haben die zu uns gesagt, entweder legen wir den Joshua für drei Monate ins Tiefkoma oder für mindestens zwei Jahre einen Luftröhrenschnitt. Und da haben wir gesagt, jetzt seine Familie, da machen wir das mit dem Luftröhrenschnitt, weil wir, wenn der Joshua wieder aus dem Koma wach geworden wäre, dann wäre das alles nicht mehr so schön gewesen wie jetzt." O-TON JOSHUA MARTINANGELI, SCHÜLER: "Warum?" O-TON SIMONE MARTINANGELI, MUTTER VON JOSHUA: "Weil dein Kopf ganz lange geschlafen hätte. Und wenn dein Kopf wieder wach geworden wäre, dann wäre der Joshua noch kranker gewesen als jetzt. Und deswegen hat die Mama gesagt, machen wir das." Nach dem Tod ihres Mannes kurz nach der Geburt von Joshua blieb sie mit fünf Kindern zurück und hat schwer zu kämpfen. Daher ist sie sehr froh, dass es im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf die Pusteblume-Grundschule mit ihren engagierten Fachkräften gibt, allen voran Direktorin Ute Winterberg. O-Ton: "Die Kinder sprechen mit ihm, sie lachen mit ihm und das ein oder andere Mal wird auch schon mal im Unterricht geschwatzt. Und das kann Joshi auch ganz gut." Seine Mitschülerinnen und Mitschüler bestätigen das - sie können kaum sagen, was ihnen lieber sei - Joshua oder der Avatar: O-TON NOAH KÜßNER, KLASSENKAMERAD: "Mir würde beides lieber sein, weil ich mag den Avatar." O-TON BERITAN ASLANGLU, KLASSENKAMERADIN: "Und mir, dass der Joshi echt in die Schule kommt." Und wie sind die Aussichten für Joshua? Bald dürfte es in der Tat soweit sein, dass Joshua wieder persönlich an seinem Platz in der Klasse sitzt. Bis dahin aber hoffen alle Beteiligten, dass der Schul-Avatar so gut wie möglich Schule macht.