Sieben EU-Staaten sowie Norwegen und Großbritannien vereinbarten am Montag im belgischen Ostende, dass sie im Jahr 2050 300 Gigawatt Strom jährlich durch Offshore-Wind erzeugen wollen.
Video Offshore-Windparks in Nordsee sollen Europa mit Strom versorgen

STORY: Die Nordsee soll eine der entscheidenden Regionen werden, um Europa künftig mit Ökostrom und grünem Wasserstoff zu versorgen. Sieben EU-Staaten sowie Norwegen und Großbritannien vereinbarten am Montag im belgischen Ostende, dass sie im Jahr 2050 300 Gigawatt Strom jährlich durch Offshore-Wind erzeugen wollen. Bis 2030 soll die Zielmarke von 120 GW erreicht sein. Die neun europäischen Länder haben nach Angaben des Branchenverbands WindEurope derzeit erst rund 30 GW an Offshore-Windkraftanlagen installiert. Bundeskanzler Olaf Scholz ist dennoch optimistisch, dass die ehrgeizigen Ziele erreicht werden können: "Das heutige Treffen ist deshalb besonders wertvoll, weil wir uns nicht nur als Regierungen treffen, sondern weil wir auch gleich mit der Wirtschaft sprechen. Denn wir müssen ja sagen, jetzt geht es los. Jetzt findet das statt, jetzt gewinnen wir die Geschwindigkeit, die wir dazu brauchen. Und während wir das tun und während wir Gesetze ändern und Planungen ausbauen, um das zu erreichen, muss in dem gleichen Augenblick, überall in Europa, in Unternehmenszentralen die Entscheidung getroffen werden, wir setzen darauf, das wird wirklich passieren, wir bauen unsere Kapazitäten aus, wir investieren in Forschung und Entwicklung." Nach Möglichkeit sollen auf hoher See nicht nur Windparks, sondern sogenannte "Energieinseln" gebaut werden, auf denen mit Ökostrom sofort grüner Wasserstoff produziert werden kann. Die EU und Norwegen verpflichteten sich am Montag, eine Infrastruktur zur Abscheidung und Speicherung von CO2 aus Industrieemissionen in den erschöpften Gasfeldern der Nordsee zu entwickeln. Die Niederlande und Großbritannien erklärten, dass sie den Bau der größten grenzüberschreitenden Stromverbindung Europas in Verbindung mit einem Offshore-Windpark planen.