In einem Flüchtlingscamp der Kleinstadt im Westjordanland waren vor einer Woche mehrere Palästinenser getötet und Dutzende verletzt worden. Israelische Truppen hatten eine zweitägige Razzia durchgeführt.
Video Palästinenser-Präsident Abbas besucht Gräber in Dschenin

STORY: Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas hat am Mittwoch Dschenin im Westjordanland besucht. Auf dem Friedhof der Kleinstadt legte er einen Kranz nieder. Der Besuch des 87-Jährigen erfolgte eine Woche nachdem israelische Einsatzkräfte in einem örtlichen Flüchtlingscamp die größte Razzia im Westjordanland seit Jahren durchgeführt hatten. Dabei waren mehrere Palästinenser getötet worden. Während seines Besuchs versprach Abbas den Bewohnern des Lagers, dieses wieder aufbauen zu lassen: "Es muss sofort damit begonnen werden - damit es wieder so wird, wie es vorher war, und besser." Israelischen Angaben zufolge hatte die zweitägige Razzia Infrastruktur und Waffendepots militanter Gruppen im Flüchtlingslager von Dschenin ins Visier nehmen sollen. Letztlich wurden mehrere Palästinenser getötet und rund einhundert weitere verletzt. Die Razzia hinterließ zerstörte Straßen und ausgebrannte Autos. Nach palästinensischen Angaben waren Hunderte bewaffnete israelische Soldaten im Einsatz, außerdem Drohnen und Planierraupen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Dschenin nach der Razzia als "Terroristennest" bezeichnet, in das israelische Soldaten eingedrungen seien.