In Lützerath drang die Polizei Augenzeugen zufolge weit in das von Klimaaktivisten besetzte Dorf vor, das zu einem Symbol für die Anti-Kohle-Bewegung geworden ist. Der Einsatz dürfte lange dauern.
Lützerath Wegen massivem Widerstand: Polizei rechnet mit langwieriger Räumung

Sehen Sie im Video: Polizei rechnet mit langwieriger Räumung von Lützerath.
Massive Kräfte der Polizei haben am Mittwoch mit der Räumung des besetzten Braunkohle-Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen begonnen. Die Beamten drangen in das von Klima-Aktivisten besetzte Dorf vor, das zu einem Symbol für die Anti-Kohle-Bewegung geworden ist. Nach Angaben der Polizei flogen vereinzelt Steine und auch Molotow-Cocktails in Richtung der Beamten. Die Einsatzkräfte hätten den gesamten Bereich abgesperrt, niemand komme mehr unbefugt hinein. Wegen des massiven Widerstands einiger Demonstranten bleibe der Einsatz sehr schwierig, sagte Andreas Müller von der Polizei Aachen: "Also, es sind große Herausforderungen für die Polizei. Und wir brauchen viele Spezialkräfte hier, um diese Situation zu lösen. Wir haben Höhenretter im Einsatz, wir haben schweres technisches Gerät hier vor Ort, um die Barrikaden zu entfernen. Das sind alles Faktoren, die einen Ausblick, wie lange der Einsatz hier dauert, recht schwierig machen. Wir haben uns in jedem Fall auf einen mehrwöchigen Einsatz eingestellt." Nach Schätzungen der Polizei sind etwa 300 bis 400 Aktivisten vor Ort. Aus ihrem Kreis hieß es, man sei entschlossen, in Lützerath zu bleiben und die Bäume und Gebäude zu schützen. "Ja, wir hoffen jetzt natürlich, dass die Personen der Aufforderung folgen, jetzt die Ortslage hier zu verlassen. Einige kommen dem ganzen nach, andere lassen sich friedlich wegtragen. Soweit es in diesem Rahmen bleibt, haben wir damit kein Problem mit. Aber wir können natürlich nur appellieren, friedlich zu bleiben und nicht die Beamtinnen und Beamten hier mit Steinen zu beschmeißen." Der Energieriese RWE will Lützerath abreißen lassen, um die unter der Ortschaft gelegene Braunkohle abbaggern zu können. Hintergrund der Räumung ist ein im vergangenen Oktober von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und RWE-Chef Markus Krebber vorgelegter Plan, nach dem der Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleenergie in NRW bereits 2030 und damit acht Jahre früher als ursprünglich geplant erfolgen soll. Kurzfristig soll aber angesichts der Energie-Krise in der Folge des russischen Einmarsches in der Ukraine mehr Kohle abgebaggert werden. Lützerath müsse weichen, um den Bedarf zu decken, hieß es. An der grünen Basis sind die Pläne umstritten.
Massive Kräfte der Polizei haben am Mittwoch mit der Räumung des besetzten Braunkohle-Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen begonnen. Die Beamten drangen in das von Klima-Aktivisten besetzte Dorf vor, das zu einem Symbol für die Anti-Kohle-Bewegung geworden ist. Nach Angaben der Polizei flogen vereinzelt Steine und auch Molotow-Cocktails in Richtung der Beamten. Die Einsatzkräfte hätten den gesamten Bereich abgesperrt, niemand komme mehr unbefugt hinein. Wegen des massiven Widerstands einiger Demonstranten bleibe der Einsatz sehr schwierig, sagte Andreas Müller von der Polizei Aachen: "Also, es sind große Herausforderungen für die Polizei. Und wir brauchen viele Spezialkräfte hier, um diese Situation zu lösen. Wir haben Höhenretter im Einsatz, wir haben schweres technisches Gerät hier vor Ort, um die Barrikaden zu entfernen. Das sind alles Faktoren, die einen Ausblick, wie lange der Einsatz hier dauert, recht schwierig machen. Wir haben uns in jedem Fall auf einen mehrwöchigen Einsatz eingestellt." Nach Schätzungen der Polizei sind etwa 300 bis 400 Aktivisten vor Ort. Aus ihrem Kreis hieß es, man sei entschlossen, in Lützerath zu bleiben und die Bäume und Gebäude zu schützen. "Ja, wir hoffen jetzt natürlich, dass die Personen der Aufforderung folgen, jetzt die Ortslage hier zu verlassen. Einige kommen dem ganzen nach, andere lassen sich friedlich wegtragen. Soweit es in diesem Rahmen bleibt, haben wir damit kein Problem mit. Aber wir können natürlich nur appellieren, friedlich zu bleiben und nicht die Beamtinnen und Beamten hier mit Steinen zu beschmeißen." Der Energieriese RWE will Lützerath abreißen lassen, um die unter der Ortschaft gelegene Braunkohle abbaggern zu können. Hintergrund der Räumung ist ein im vergangenen Oktober von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und RWE-Chef Markus Krebber vorgelegter Plan, nach dem der Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleenergie in NRW bereits 2030 und damit acht Jahre früher als ursprünglich geplant erfolgen soll. Kurzfristig soll aber angesichts der Energie-Krise in der Folge des russischen Einmarsches in der Ukraine mehr Kohle abgebaggert werden. Lützerath müsse weichen, um den Bedarf zu decken, hieß es. An der grünen Basis sind die Pläne umstritten.