Es war ein ungewöhnlicher Einsatz für die Bombenentschärfungs-Experten des 11 Explosive Ordnance Disposal Regiment der britischen Armee. Statt zu einer Baustelle wurden sie am Donnerstag ins Krankenhaus gerufen. Die Explosionsgefahr ging nicht wie sonst von einem bei Arbeiten entdeckten Sprengkörper aus. Sondern steckte im Po eines Patienten.
Ein 57-Jähriger war mit einer Panzerabwehrgranate in seinem Anus ins Gloucestershire Royal Hospital eingeliefert worden. Der Militärfan habe die Granatenhülse mit 17 Zentimetern länge und 6 Zentimetern Durchmesser beim Aufräumen gefunden und sei dann darauf "gestolpert", sagte er den Ärzten laut einem Bericht der "Sun". Keine angenehme Erfahrung: "Er hatte sehr starke Schmerzen", sagte eine Quelle der Zeitung.
Gefährliche Ladung
Die Polizei bestätigte den Vorfall gegenüber der "Sun". Demnach sei ein Einsatz wegen "eines Patienten mit Munition in seinem Rektum" erfolgt. Bei Ankunft der Polizei im Krankenhaus war der Fremdkörper schon entfernt worden. Weil aber immer noch Explosionsgefahr bestand, habe man den Entschärfungsdienst der Armee verständigt.
Bei der Munition handelte es sich um eine 57-Millimeter-Granate aus dem zweiten Weltkrieg, die in der Regel als Antipanzer-Geschoss benutzt wurde. Glücklicherweise stellte sich das Geschoss im Nachhinein als harmlos heraus: Statt Sprengstoff enthielt die Granate einen Metallkern. "Es handelte sich um einen schweren, spitzen Klumpen aus Blei, der Panzerwände durchschlagen sollte"; erklärte ein Experte der Zeitung. "Es gab also keine Gefahr für das Leben von Menschen. Zumindest nicht von anderen Personen."
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Der Patient habe das Krankenhaus mittlerweile stillschweigend verlassen, man gehe von einer vollständigen Genesung aus, so die Ärzte. Dass Personen mit diversen eingeführten Objekten in die Notaufnahme kommen ist, nicht nur in Großbritannien, keine Seltenheit. "Das ist Notaufnahmen trauriger Alltag", erklärte Ärztin Carol Cooper der "Sun". "Dass deswegen ein Entschärfungskommando kommen muss, habe ich aber noch nie gehört."
Quelle: The Sun