Der mutmaßliche Verursacher des schweren Unfalls mit sieben Toten in Thüringen stand unter erheblichem Alkoholeinfluss. Darauf deuteten die bisherigen Ermittlungen hin. Unklar sei derzeit jedoch, ob er tatsächlich hinter dem Steuer des unfallverursachenden Autos saß, sagte der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Ulf Walther, der Nachrichtenagentur DPA am Dienstag.
Ermittlungen nach Unfall in Bad Langensalza auch gegen 34-Jährigen
Die Ermittlungen richteten sich nun auch gegen einen 34-Jährigen, von dem bislang angenommen wurde, dass er Beifahrer in dem Wagen war, der im Gegenverkehr mit zwei anderen Fahrzeugen zusammenprallte.
Freiwillig mitten ins Feuer

Ist eine Freiwillige Feuerwehr in der Leitstelle als einsatzbereit angemeldet, müssen die Feuerwehrmänner - und frauen zu jeder Tageszeit mit einem Alarm rechnen. Sobald ihr FME, der Funkmeldeempfänger, laut piept, tickt die Uhr. Jede Minute zählt. Bei vielen Freiwilligen stehen die Einsatzstiefel mit der darübergestülpten Hose schon sprungbereit neben der Haustür. Die sogenannte Hilfsfrist ist je nach Bundesland und Kommune unterschiedlich, bei einem Brand jedoch wird es statistisch gesehen bereits nach 17 Minuten kritisch. Danach wird aus einem Zimmerbrand schnell ein Vollbrand der Wohnung oder des Hauses.
Bisher war angenommen worden, dass ein 45-Jähriger den Unfallwagen lenkte. Beide Männer liegen derzeit schwer verletzt im Krankenhaus. Zeugenaussagen von Ersthelfern, die Auswertung von Spuren und die Aussage des 45-Jährigen rückten nun den 34-Jährigen in Verdacht. "Die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen", betonte Walther. Der 34-Jährige selbst konnte bislang noch nicht vernommen werden. Fest stehe jedoch laut Walther, dass beide Männer "unter erheblichem Alkoholeinfluss" standen und beide auch keine Fahrerlaubnis besaßen.
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