Zwischen Gläubigen und Geistlichen sollte normalerweise eine vertrauensvolle Atmosphäre herrschen – erst recht, wenn es um die Beichte geht, bei der Menschen ihre Verfehlungen bekennen. Dieses Vertrauensverhältnis hat ein Arbeitgeber aus dem US-Bundesstaat Kalifornien jedoch schamlos ausgenutzt.
Die Restaurantkette mit Sitz in Sacramento stellte einen Priester ein, bei dem die Angestellten während ihrer Arbeitszeit die Beichte ablegen konnten. Ermittlungen gegen das Unternehmen ergaben allerdings, dass der Mann überhaupt kein Geistlicher war. Vielmehr wurde er offenbar von der Geschäftsführung dazu eingesetzt, das Personal auszuhorchen.
Beichte zu Verfehlungen bei der Arbeit
Laut der Aussage eines Angestellten habe der falsche Priester während der Beichtstunden nachgebohrt, ob die Arbeiter zu spät zu ihren Schichten gekommen seien, Geld hätten mitgehen lassen oder andere "böse Absichten" ihrem Arbeitgeber gegenüber hätten. Die Katholische Diözese Sacramento teilte der "Catholic News Agency" mit, dass es "keine Hinweise auf irgendeine Verbindung zwischen der Diözese und dem vermeintlichen Priester" gebe. Das US-Arbeitsministerium nannte das Vorgehen der Restaurantkette "schamlos".
Gegen das Unternehmen wurde zunächst ermittelt, weil es seinen Mitarbeitenden die Bezahlung für Überstunden verweigerte. Laut Bericht des Arbeitsministeriums durften die Angestellten nicht ihre digitalen Stempelkarten nutzen, sondern mussten schriftlich versichern, nicht mehr als 40 Stunden gearbeitet zu haben. Außerdem seien Manager von Trinkgeldern bezahlt worden. Damit die Mitarbeitenden stillhielten, wurden ihnen offenbar "einwanderungsrechtliche Konsequenzen" angedroht.
Das sind die beliebtesten Arbeitgeber bei Nicht-Akademikern

Die Bedeutung von Amazon als Arbeitgeber nimmt weiter zu. Derzeit hat der Konzern in Deutschland rund 30.000 Beschäftigte, bis Jahresende sollen 6000 weitere hinzukommen. Die Arbeitsbedingungen in der Logistik werden zwar immer wieder harsch kritisiert, doch im Arbeitgeberranking von Trendence steigt Amazon gegenüber dem Vorjahr von Platz 19 auf 10. Befragt wurden mehr als 20.000 nicht-akademische Fachkräfte.
Unternehmen muss 140.000 US-Dollar zahlen
Der Arbeitgeber habe mit diesen Maßnahmen Untersuchungen der Behörden verhindern und die Rückzahlung ausstehender Löhne verhindern wollen, teilte das Arbeitministerium mit. Letztendlich hatte dieses Vorgehen jedoch keinen Erfolg. Das Unternehmen muss seinen Angestellten 140.000 Euro zahlen: 70.000 Euro an ausstehenden Gehältern und die gleiche Summe als Schadensersatz.
Quellen: US-Arbeitsministerium / Catholic News Agency