Brand auf Bauernhof Familie verbrennt im Schlaf

Sie lagen in ihren Betten, als die Flammen hochschlugen. Feuer und Rauch breiteten sich rasend schnell aus. Die Bauernfamilie ereilte der Tod im Schlaf. Die Unglücksursache ist vollkommen unklar.

Eine fünfköpfige Bauernfamilie und ein Angestellter sind bei einem Großfeuer in Limburg im Schlaf überrascht worden und ums Leben gekommen. Vier Menschen verletzten sich in dem brennenden Bauernhaus. Die 56 und 59 Jahre alten Eheleute und ihre drei erwachsenen Kinder wurden nach ersten Ermittlungen von den Flammen im Schlaf überrascht und erstickten.

Ein Angestellter, der sich aus dem Dachgeschoss rettete und dabei schwer verletzte, starb wenig später im Krankenhaus. Verletzt wurden die Großeltern der Familie, ein weiterer Angestellter sowie ein Erntehelfer aus Polen. Das Haus brannte komplett aus.

Es gab keinen Brandmelder

Das Feuer sei kurz nach 0.30 Uhr im Ober- oder Dachgeschoss ausgebrochen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Es deute nichts darauf hin, dass die Eltern, ihre beiden Töchter im Alter von 18 und 35 Jahren sowie ihr 33 Jahre alter Sohn noch versucht hätten, sich aus dem Haus zu retten. Einen Brandmelder habe es vermutlich nicht gegeben. Zwei im Dachgeschoss wohnenden Männern gelang es, aus dem brennenden Haus zu fliehen. Einer von ihnen starb kurze Zeit später. Dem anderen, einem 34 Jahre alten Saisonarbeiter, gelang es, sich mit leichten Verletzungen zu retten. Ein weiterer Mitarbeiter wohnte im Keller, auch er konnte sich verletzt befreien.

Der Großvater der Familie entkam nach ersten Berichten den Flammen, ging dann aber noch einmal ins Haus, aus dem ihn dann Feuerwehrleute retteten. Für seinen Sohn, dessen Frau sowie die Kinder kam jede Hilfe zu spät. Der Limburger Bürgermeister Martin Richard sagte am Unglücksort, er sei "zutiefst geschockt". Er habe die Familie gut gekannt, der 80 Jahre alte Großvater sei lange Jahre unter anderem als Stadtrat politisch aktiv gewesen.

Brandursache ist vollkommen unklar

Wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte, brannte das Haus am Ortsrand ab dem ersten Obergeschoss aufwärts lichterloh. Die Flammen schlugen aus den Fenstern. 60 Feuerwehrleute kämpften gegen das Inferno an und waren am Morgen noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Sie verhinderten, dass die Flammen auf Stallungen mit Kühen und Schweinen übergriffen. Ein Augenzeuge berichtete von weinenden Feuerwehrleuten.

Die Brandursache ist bislang völlig unklar. Laut Feuerwehr verschlimmerte das ganz aus Holz bestehende Treppenhaus das Feuer. Das Landeskriminalamt hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

DPA
Marco Krefting und Isabell Scheuplei/DPA

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