Das Präsidium der CDU hat sich Parteikreisen zufolge mehrheitlich für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidat der Union ausgesprochen. In der Unions-Anhängerschaft gilt jedoch CSU-Chef Markus Söder als deutlich beliebter.
K-Frage CDU-Spitzen für Armin Laschet als Unions-Kanzlerkandidat

Alle Augen waren am Montag auf ihn gerichtet. Armin Laschet, CDU-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Und vielleicht auch Kanzlerkandidat der Union. Zwar hatte Laschet am Sonntagabend betont, mit CSU-Chef Markus Söder sei vereinbart worden, dass am Montag kein Beschluss fällt. Aber auch eine "Empfehlung" der CDU-Gremien gilt in Unionskreisen als entscheidende Weichenstellung. Das CDU-Präsidium werde die Kandidatur Laschets unterstützen, sagte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans: "Es ist doch klar, dass das CDU-Präsidium sich hinter seinen Parteivorsitzenden stellt und das ist überhaupt gar nicht die Frage. Wir beraten miteinander, wie wir die Frage der Kanzlerkandidatur angehen und wie wir die Chancen für unser Land in den Zwanzigerjahren nutzen. Es geht um das Land, vor allem." Laschet und Söder hatten am Sonntag beide erstmals offiziell ihre Kandidatur erklärt. Bundeslandeswirtschaftsministerin Julia Klöckner möchte ein eine "sehr zeitnahe" Entscheidung: "Also wir müssen entscheiden, jetzt sehr zeitnah, das denke ich schon. Denn irgendwie, ich sage mal, bei uns sagt man, da muss ein Knopf dran gemacht werden. Denn wer nicht handelt, wird behandelt. Und jetzt ist aber eine, finde ich, erst einmal eine Klarheit da, die vorher nicht da war. Wir haben zwei sehr erfolgreiche Ministerpräsidenten, die stehen zur Wahl, und jetzt werden wir uns heute miteinander besprechen." Später hieß es aus Parteikreisen, das Präsidium der CDU habe sich mehrheitlich für Laschet als Kanzlerkandidat der Union ausgesprochen. CSU-Chef Markus Söder, der in Umfragen deutlich vor Laschet liegt, hatte zuvor die Bedeutung von Gremien-Voten relativiert und im Gegenteil betont, dass eine Entscheidung der beiden Parteien auch in der Mitglied- und Anhängerschaft der Union überzeugend sein müsse. Dort gilt der bayerische Ministerpräsident als deutlich beliebter.