Beim Absturz eines Frachtflugzeugs im US-Bundesstaat Kentucky sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Es werde erwartet, dass die Zahl noch steigt, erklärte der örtliche Gouverneur Andy Beshear am Dienstag (Ortszeit) im Onlinedienst X. Mehrere Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt.
Nach Angaben der Bundesluftfahrtbehörde (FAA) war die Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-11 gegen 17.15 Uhr (Ortszeit) vom Louisville Muhammad Ali International Airport abgehoben. Aufnahmen vom Unglücksort zeigen, dass sie unweit der Startbahn abstürzte und in einem Feuerball aufging. Da die Maschine kurz zuvor abgehoben war und einen langen Flug vor sich hatte, ist davon auszugehen, dass sie wahrscheinlich voll betankt war.
Das US-Logistikunternehmen UPS teilte mit, dass drei Besatzungsmitglieder an Bord des firmeneigenen Frachtflugzeugs gewesen seien. Die Einsatzkräfte seien vor Ort und versuchten, das Feuer zu löschen, erklärte Gouverneur Beshear. Der Zustand der drei Besatzungsmitglieder sei unbekannt. Beshear äußerte sich "sehr besorgt" um sie. Seinen Angaben zufolge traf das Flugzeug "ziemlich direkt" eine Ölrecyclinganlage.
Flughafen in Kentucky geschlossen
Dem Bürgermeister von Louisville, Craig Greenberg, zufolge hatte das Flugzeug große Mengen Treibstoff geladen. Zur Ermittlung der Absturzursache leiteten die FAA und die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB eine Untersuchung ein.
Vertreter des Flughafens gaben bekannt, dass alle für Dienstagabend geplanten Abflüge gestrichen worden seien. UPS teilte mit, dass der Paketsortierbetrieb an der Anlage des Unternehmens eingestellt worden sei. Louisville ist nach Unternehmensangaben der wichtigste Luftverkehrsknotenpunkt von UPS.
Die Polizei verhängte für Teile des Gebiets eine Ausgangssperre. Der demokratische Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, schrieb auf der Plattform X: "Die Lage ist ernst." Er sei auf dem Weg nach Louisville.
Auf dem Weg nach Honolulu
Das Langstreckenflugzeug war laut FAA auf dem Weg zu einem Flughafen in Honolulu auf der US-Inselgruppe Hawaii. Aufnahmen vom Unglücksort zeigen eine riesige Flammenwand, über der Rauchsäulen aufsteigen. Den Behördenangaben zufolge war die Absturzstelle im Umfeld einer Recycling- sowie einer Autoteile-Firma. Es ist unklar, wie viele Mitarbeiter oder Kunden sich zum Zeitpunkt des Aufpralls auf dem Gelände befanden.
Laut dem Fernsehsender CNN stürzte die Maschine anscheinend in ein Industriegebiet in unmittelbarer Nähe des Flughafens. Auf einem Autoverwertungshof und auf einem Lkw-Parkplatz soll es brennen.