Flutkatastrophe Russland trauert um die Toten der Überschwemmungen

Mit einem Tag der Staatstrauer hat Russland der mehr als 170 Toten der Flutkatastrophe im Süden des Landes gedacht.

Am Kreml und an weiteren Regierungs- und Behördengebäuden hingen die Flaggen auf Halbmast, Unterhaltungsprogramme im Rundfunk wurden ausgesetzt. In den Medien des Landes wurden schwere Vorwürfe gegen die Behörden erhoben, die die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt hätten.

Der Gouverneur der Unglücksregion Krasnodar entließ den Bürgermeister der Stadt Krimsk und den Chef des gleichnamigen Bezirks. Beide hätten von den Flutwarnungen gewusst, die Bevölkerung aber nicht rechtzeitig gewarnt, erklärte Gouverneur Alexander Tkaschew.

Die Zeitung "Iswestija" warf den Behörden "Schlampigkeit" vor. Die Zeitung "Wedomosti" schrieb, die Katastrophe zeige die "Unfähigkeit der Behörden auf, die Bevölkerung vor Naturkatastrophen zu schützen". Die Menschen seien nicht in Sicherheit gebracht und nicht gewarnt worden.

Genaue Untersuchung des Krisenmanagements

Bei der Überschwemmungskatastrophe in der Region Krasnodar waren am Wochenende mindestens 171 Menschen ums Leben gekommen. Allein im Bezirk um Krimsk wurden 159 Leichen geborgen. Mehr als 25.000 Menschen verloren ihren Besitz ganz oder teilweise. Die örtlichen Behörden sprachen von der schlimmsten Naturkatastrophe in der Region seit Jahrzehnten.

Ermittler mussten einräumen, dass das wiederholte Ablassen von Wasser aus einem Stausee in der Region zur Katastrophe beigetragen haben könnte. Russlands Präsident Wladimir Putin, der die Region am Wochenende besuchte, kündigte eine genaue Untersuchung des Krisenmanagements der Behörden an. Regierungschef Dmitri Medwedew sagte ein Treffen zur Vorbereitung der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi ab, um Zeit für die Untersuchung der Katastrophe zu haben.

AFP
jat/AFP

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