Im Zentrum der südafrikanischen Metropole Johannesburg sind bei einem Großbrand in einem Gebäude mindestens 73 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 52 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Robert Mulaudzi, der Sprecher des örtlichen Rettungsdienstes, auf der Plattform X. Zuvor wurde die Zahl der Toten mit 58 angegeben. Unter den Opfern seien mindestens sieben Kinder.
Feuerwehrleute konnten den Brand löschen. Das Gebäude wurde evakuiert. Fernsehbilder zeigten Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen außerhalb des rot-weißen Gebäudes mit ausgebrannten Fenstern.
Zahl der Opfer könnte weiter steigen
Die Rettungs- und Bergungsaktion werde demnach weiter fortgesetzt. Die Opferzahl könne weiter ansteigen, so Mulaudzi. Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Feuers in dem Gebäude aufhielten, blieb unklar.
"Wir bewegen uns von Stockwerk zu Stockwerk", sagte Mulaudzi dem Sender ENCA. "Es ist wirklich ein trauriger Tag für die Stadt Johannesburg", fügte er hinzu. In mehr als 20 Jahren Rettungsdienst habe er so etwas noch nicht erlebt. Zahlreiche Menschen waren nach Behördenangaben hinter einem Sicherheitstor in dem Haus eingesperrt, als das Feuer sich ausbreitete. Verkohlte Leichen seien hinter dem Tor gefunden worden.
Ursache des Brandes in Johannesburg noch unklar
Laut Mulaudzi war der Auslöser der Feuers zunächst unklar. Da es in derartigen Gebäuden keine Stromversorgung gebe, liege die Vermutung nahe, dass Kerzen oder ein Kochfeuer den Brand verursacht haben könnten, sagte Mgcini Tshwaku, ein Beamter für Öffentliche Sicherheit der Stadt Johannesburg, dem Sender ENCA.
Das Haus befindet sich in einer armen Gegend des ehemaligen Geschäftszentrums der Stadt. Laut Malaudzi wurde es als informelles Wohngebäude genutzt, dementsprechend könnten "viele Menschen" bei Ausbruch des Feuers im Gebäude gewesen sein. Viele der Bewohner könnten sich illegal dort aufgehalten haben, erläuterte er.

Die Stadtmitte Johannesburgs gilt als heruntergekommen und gefährlich. Firmen und Geschäfte sind aufgrund der hohen Kriminalitätsrate in der Innenstadt schon vor vielen Jahren in umliegende Bezirke gezogen. Somit stehen zahlreiche Gebäude im Stadtzentrum leer, viele davon sind von Obdachlosen besetzt. Illegale Hausbesetzungen in den leerstehenden Gebäuden kommen dort sehr häufig vor. Viele werden von kriminellen Kartellen kontrolliert, die von den Bewohnern Miete eintreiben. Immobilieneigentümer haben schon seit langem aufgehört, ihre Grundstücke dort, deren Markt- und Mietpreise verfallen sind, instand zu halten.
Das Feuer ist das tödlichste in Südafrika in den vergangenen Jahren. Im Juni waren bei einem Brand in einem baufälligen Haus in Johannesburg zwei Kinder gestorben, die in einer Wohnung eingeschlossen waren.
Hinweis: Die Zahl der Toten wurde mehrfach aktualisiert.