Trauer um beliebten Grünen-Politiker Tausende Menschen nehmen Abschied vom Sepp Daxenberger

Bewegender Abschied von Sepp Daxenberger: Mehr als 1000 Menschen, darunter viel Politik-Prominenz, gaben dem an Krebs gestorbenen Grünen-Politiker das letzte Geleit.

Trauer im oberbayerischen Waging am See: Mehr als 1000 Menschen, darunter viel Politik-Prominenz, gaben dem an Krebs gestorbenen Sepp Daxenberger das letzte Geleit. Umgeben von Kränzen und Grablichtern stand der Sarg des Grünen-Politikers in der Aussegnungshalle des Friedhofs, davor Bilder des 48-Jährigen und seiner nur drei Tage zuvor verstorbenen Frau Gertraud.

Jahrelang hatte der populäre bayerische Ex-Fraktionschef Daxenberger gegen das Plasmozytom, eine Mischung aus Blut- und Knochenkrebs, angekämpft und die Krankheit öffentlich thematisiert. Im vergangenen Jahr erkrankte seine Frau zudem an Brustkrebs. Das verstorbene Ehepaar hinterlässt drei Söhne im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren.

Auch für die Politik bedeutet der Tod von Sepp Daxenberger einen herben Verlust. Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Renate Künast, erwies ihrem Parteifreund ebenso wie Cem Özdemir, Vorsitzender der Grünen, die letzte Ehre und trug sich in ein Kondolenzbuch vor der Kirche in Waging am See ein. Betroffen und traurig zeigte sich kurz vor der Trauerfeier auch Claudia Roth, die Bundesvorsitzende der Grünen.

Politisch sicher nicht oft einer Meinung, ist doch auch der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer vom Tod des grünen Biobauern Daxenberger betroffen. 1996 war dieser als erster Grüner in Bayern in seiner Heimatgemeinde Waging am See zum Bürgermeister gewählt worden. Bei der letzten Landtagswahl 2008 erreichte die Partei mit Daxenberger als Spitzenkandidat in Bayern ein Rekordergebnis von 9,4 Prozent. Schon 1982 trat der gelernte Schmied und Bauer Daxenberger in die Öko-Partei ein. In den ländlichen, konservativen Gegenden Bayerns bereitete der bodenständige katholische Landwirt den Grünen den Weg.

Die Trauerrede hielt die Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU). "Der Abgeordnete Daxenberger war wie der Mensch: immer authentisch, geradlinig und ganz einfach er selbst", sagte Stamm. Daxenberger sei eine Kämpfernatur gewesen. "Er trug sein Schicksal tapfer, mit Würde, ohne zu klagen", so die CSU-Politikerin. Es sei wahr, dass das Leben nicht nach Jahren, sondern an Taten gemessen werde. "Denn das an Jahren leider viel zu kurze Leben von Sepp Daxenberger war reich an Taten für andere Menschen."

DPA
mlr/DPA

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