Die Zahl der Todesopfer des verheerenden Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist in der Nacht zum Samstag auf nahezu 24.000 gestiegen. In der Türkei starben nach neuesten Behördenangaben 20.318 Menschen, in Syrien stieg die Opferzahl auf 3553. Es wird befürchtet, dass mit Fortschreiten der Bergungsarbeiten weitere Todesopfer gefunden werden.
Insgesamt wurden damit 23.871 Todesopfer durch den Erdstoß der Stärke 7,8 am Montagmorgen vermeldet. Auch die Zahl der Verletzten geht in die Zehntausende. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden allein in Syrien bis zu 5,3 Millionen Menschen obdachlos. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass auf beiden Seiten der Grenze bis zu 23 Millionen Menschen von den Folgen des Bebens betroffen sind.
Schwangere Frau in Türkei gerettet
Konnten anfangs noch zahllose Verschüttete aus den Trümmern eingestürzter Gebäude gerettet werden, bergen Helfer inzwischen fast nur noch Leichen: Laut dem türkischen Vize-Präsidenten Fuat Oktay wurden in den vergangenen 24 Stunden landesweit nur noch 67 Menschen lebend aus dem Schutt gezogen.
Doch es gibt sie noch, die berührenden Einzelschicksale mit glücklichem Ende. So zogen die Rettungskräfte in Kahramanmaras 112 Stunden nach dem Beben einen 46 Jahre alten Mann aus der Ruine eines siebenstöckigen Gebäudes, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
In der Provinz Gaziantep wurde demnach eine schwangere Frau nach 115 bangen Stunden zurück ans Tageslicht geholt. Ebenfalls in Gaziantep bargen Helfer ein neunjähriges Mädchen nach 108 Stunden aus dem Schutt - ihre beiden Eltern und ihre Schwester waren da jedoch schon tot.