In Afghanistan ist am Montag ein Flugzeug der privaten lokalen Gesellschaft Pamir Airways abgestürzt. Das bestätigte das Innenministerium in Kabul. Der Absturz habe sich in der Nähe des 3800 Meter hohen Salang-Passes ereignet. Rund 30 Kilometer von Kabul entfernt sei die Maschine von den Radarschirmen verschwunden. Nach Angaben des Ministeriums waren 38 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder an Bord.
Das Flugzeug vom Typ AN24 sei auf dem Weg vom nordafghanischen Kundus in die afghanische Hauptstadt Kabul gewesen, sagte der Gouverneur der Provinz Kundus. An Bord hätten sich sechs Ausländer befunden, darunter ein türkischer und ein pakistanischer Staatsbürger, teilte Pamir Airways mit. Ob es Überlebende gab, war zunächst unklar. Das Wrack wurde bisher nicht gefunden.
Die Absturzursache ist bislang offen, der Provinz-Gouverneur vermutete einen technischen Defekt. Nach seinen Informationen ist unter den Opfern auch der Chef der Wahlkommission der Provinz Kundus.
Isaf und Regierungsteams helfen bei der Suche
Die Flugstrecke führt über das unwegsame Hindukusch-Gebirge. Ein Sprecher der Internationalen Schutztruppe Isaf sagte, die Isaf unterstütze die afghanischen Behörden bei der Suche nach der Maschine. Regen und Wolken behinderten jedoch die Arbeit. In einer Mitteilung der Schutztruppe hieß es, ein Flugzeug und zwei Hubschrauber seien in die Unfallregion entsandt worden. Teams der afghanischen Regierung und von Pamir Airways suchten das Wrack ebenfalls.
Der Polizeichef der nördlich von Kabul gelegenen Provinz Parwan sagte, bis zum Abend hätten die Suchmannschaften das Flugzeug nicht gefunden. Die relativ neue Flugroute nach Kundus und zurück nach Kabul ist auch bei deutschen Journalisten beliebt. In Kundus ist die Bundeswehr stationiert.
Flugzeuge der Isaf und der Vereinten Nationen fliegen die Strecke zwischen Kundus und Kabul ebenfalls, Pamir Airways ist der einzige private Anbieter. Die Fahrt mit dem Auto gilt wegen der Taliban-Präsenz an mehreren Punkten der Route als gefährlich.
Zum letzten großen Flugzeugunglück in Afghanistan war es im Februar 2005 gekommen. Damals war eine Boeing 737 der privaten Fluglinie Kam Air auf dem Weg vom westafghanischen Herat nach Kabul während eines Schneesturms in den Bergen zerschellt. Alle 104 Menschen an Bord starben. Unter den Toten waren neben zahlreichen Afghanen auch mehrere Amerikaner, Türken und Russen. Das Wrack war erst nach zweitägiger Suche auf rund 3000 Meter Höhe entdeckt worden.