Das Gericht in Bagdad hat entschieden: Eine deutsche Staatsbürgerin muss im Irak lebenslänglich in Haft. Grund hierfür ist ihre Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Auch ein 58-jähriger Franzose wurde am Montag verurteilt.
Mutter und Tochter müssen lebenslang in Haft
Bei der Verurteilten, deren Namen das Gericht in Bagdad nur mit Nadia angab, handelt es sich um die Tochter der Deutsch-Marokkanerin Lamia K., die im Irak wegen IS-Mitgliedschaft zunächst zum Tode verurteilt worden war. Das Urteil wurde später in lebenslänglich umgewandelt. Dies bedeutet im Irak in der Regel 20 Jahre Haft.
Lamia K. und ihre Tochter Nadia sollen vor einem Jahr von irakischen Soldaten in der einstigen IS-Hochburg Mossul im Nordirak festgenommen worden sein. Lamia K. wurde im Januar vom Strafgericht in Bagdad zunächst zum Tod durch Erhängen verurteilt. Es handelte sich um das erste Todesurteil, das die irakische Justiz gegen eine europäische Frau verhängte. Im April wurde es in eine Haftstrafe umgewandelt.
Das für Terrorismus zuständige Strafgericht in Bagdad verurteilte zudem den 58-jährigen französischen Staatsbürger Lahcen Gueboudj zu lebenslanger Haft. Auch ihm wurde vorgeworfen, sich dem IS angeschlossen zu haben.
