Das Sturmtief "Hendrik" zieht seit dem frühen Donnerstagmorgen über weite Teile Deutschlands hinweg. Über die Mitte bis in den Osten und Nordosten Deutschlands fegt das Tief mit schweren Sturmböen und teilweise orkanartigen Böen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde hinweg.
Neben reichlich Wind hatte das Sturmtief für Verwirrung gesorgt. Denn neben "Hendrik" war auch Tief "Ignatz" wetterbestimmend, zumindest bis Mittwoch, erklärte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Nachts habe sich dann ein Teiltief mit Namen "Hendrik II" hervorgetan – und sei letztlich für den Sturm am Donnerstag verantwortlich gewesen. Der genaue Hergang müsse noch geklärt werden, heißt es beim DWD.
Das Sturmtief hat zu starken Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurde der Regionalbahnverkehr bis auf Weiteres eingestellt, wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilte. In Nordrhein-Westfalen fuhren zeitweise keine Fernverkehrszüge.
Für den Donnerstagnachmittag und -abend warnte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie vor einer Sturmflut an der Nordsee sowie im Weser- und Elbegebiet. Weitere Sturmfluten am Freitag seien nicht ausgeschlossen.
Vielerorts rückten die Feuerwehren wegen umgestürzter Bäume, herabgefallener Äste und Teile von Dächern aus. Im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg kollidierte in der Nacht ein Güterzug mit einem herabgefallenen Ast auf dem Gleis. Die Berliner Feuerwehr rief den Ausnahmezustand aus. Seit dem Morgen habe es bereits Dutzende wetterbedingte Einsätze gegeben.