Aprilwetter zum Sommeranfang: Bei ihrem Besuch in Deutschland wird Königin Elizabeth II. wohl einen Regenschirm brauchen. Denn wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach mitteilte, bleibt es bis mindestens zum nächsten Wochenende noch nass und ungemütlich. Vor allem im Norden und Osten der Republik ist es dabei mit Temperaturen zwischen 14 und 18 Grad alles andere als frühsommerlich warm.
"Der wechselhafte Wettercharakter mit Schauern und Gewittern ist typischerweise im April zu finden", sagte ein DWD-Meteorologe am Sonntag. Einen kleinen Lichtblick gibt es jedoch schon: Zum Ende der kommenden Woche soll sich hoher Luftdruck mit viel Sonne und zunehmend sommerlichen Temperaturen in Deutschland durchsetzen, glauben die Experten - doch das sei lediglich eine mittelfristige und damit vergleichsweise unsichere Prognose. Im Süden und Südwesten könnte es in der zweiten Wochenhälfte wieder sonnig und mit Werten von mehr als 25 Grad tatsächlich sommerlich werden.
Aber auch der Jahreszeitentrend des DWD deutet eher auf einen warmen Sommer hin. Die Wahrscheinlichkeit hierfür beträgt nach den neuesten Erkenntnissen aus dem Monat Juni 50 Prozent – für einen kühlen Sommer liegt sie bei nur 20 Prozent.
Wohlfühltemperatur der Bundesbürger: 22,7 Grad
Die Menschen in Deutschland bevorzugen allerdings ohnehin eher eine mäßige Wärme. Bei einer Außentemperatur von 22,7 Grad fühlt sich der durchschnittliche Bundesbürger am wohlsten, wie eine YouGov-Umfrage ergab. Zu warm ist es Befragten ab einer Durchschnittstemperatur von 29,6 Grad.
Dabei zeigten sich ältere Menschen in der repräsentativen Online-Befragung weniger hitzeempfindlich als jüngere. Während es für die 18 bis 24-Jährigen ab 28,8 Grad unangenehm wird, ist diese Grenze bei den Über-55-Jährigen erst bei 30 Grad erreicht.
Ähnlich ist es beim Kälteempfinden. Für die Jüngeren (18 bis 24) ist es ab 4,8 Grad zu kalt. Die Älteren (ab 55 Jahren) können laut Umfrage deutlich mehr vertragen: Ihnen wird erst ab 0,7 Grad zu kalt. Der Durchschnitt Grenze aller Befragten liegt hier bei 3,4 Grad.
Für mehr als drei Viertel der Deutschen muss der Wunschsommer nicht durchgehend warm und trocken sein. So freuen sich 77 Prozent der Befragten, wenn es auch mal regnet. Einen plötzlichen Wetterwechsel empfinden 83 Prozent als unangenehm. Dabei macht solch ein Umschwung Frauen (87 Prozent) mehr zu schaffen, als Männern (81 Prozent).
Befragt wurden 1286 Bürger in der Zeit vom 12. bis 16. Juni 2015.