"EU-Genkartoffeldepot geschlossen" Greenpeace protestiert gegen Anbau der Amflora

Umweltschützer im Kampf gegen eine ungenießbare Knolle: Greenpeace-Aktivisten haben ein Kartoffellager in Mecklenburg-Vorpommern besetzt, um den Anbau der umstrittenen Gen-Kartoffel Amflora zu verhindern.

Greenpeace-Aktivisten haben am Montagmorgen ein Kartoffellager in Mecklenburg-Vorpommern besetzt, um den bundesweit einzigen Anbau der Gen-Kartoffel Amflora zu verhindern. Etwa 25 Mitglieder der Umweltorganisation versperrten ein Tor des Lagers in Bütow, einige von ihnen betonierten sich am Boden fest. Auf einem Plakat am Eingang hieß es: "EU-Genkartoffeldepot geschlossen".

Bei Bütow, unweit der Autobahn 19 Berlin-Rostock, soll die inzwischen von der EU zugelassene Stärkekartoffel im Auftrag der BASF Plant Science GmbH auf einer Fläche von 20 Hektar angebaut werden. In der Region gibt es seit Jahren Amflora-Versuchsanbau und Proteste dagegen. In der Halle ist nach Angaben von Kartoffelzüchter Karl Heinrich Niehoff die Kartoffelernte von 2009 eingelagert, die von BASF zu Stärke verarbeitet werden soll, neue Pflanzkartoffeln für die Aussaat seien noch nicht da.

Greenpeace fordert von Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) ein nationales Verbot für den Amflora-Anbau, wie etwa in Österreich. Einem unabhängigen Rechtsgutachten zufolge verstoße die Zulassung von Amflora gegen die EU-Freisetzungsrichtlinie, da seit 2004 keine Gen- Pflanzen mit gesundheitsgefährdenden Antibiotika-Resistenzgenen in Umlauf gebracht werden dürften.

DPA
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