
Barsha Ahmed, 24, studiert vergleichende Religionswissenschaft an der University of Dhaka
Im April und Mai hatten wir in Bangladesch die schlimmste Hitzewelle seit 80 Jahren. Wir leben in einem tropischen Land und sind Hitze gewöhnt, aber das war selbst für unsere Standards unerträglich. Die Temperaturen stiegen wochenlang auf über 40 Grad. Meine Uni, die University of Dhaka, ist über 100 Jahre alt, die Räume haben keine Klimaanlagen, lediglich Ventilatoren, die sich langsam drehen und keinerlei Abkühlung bringen. Während der Vorlesungen sind immer wieder Mitschüler kollabiert. Universitäten, Schulen und Bildungseinrichtungen wurden teilweise geschlossen. Es gibt auch keine Wasserfilter an der Uni. Wir Frauen nehmen deshalb literweise Trinkwasser mit, die Jungs tun das nicht, aber wir teilen es mit ihnen. Auf das Lernen kann man sich fast nicht konzentrieren. Zuhause bei meinen Eltern ist es etwas besser. Wir haben eine Klimaanlage. Aber die stellen wir nur für wenige Stunden am Tag an und immer nur in einem Raum, wo wir uns dann alle aufhalten, um Strom zu sparen. Trotzdem gehören wir noch zu den Privilegierten. Die vielen Straßenkinder in Dhaka, die Tagelöhner, die Rikschafahrer sind der Hitze schutzlos ausgesetzt und können sich keine Medikamente leisten, wenn sie krank werden.
2024 ist das Jahr, das den Menschen in Bangladesch die Augen geöffnet hat, ökologisch und politisch. Das Bewusstsein, dass wir etwas gegen den Klimawandel tun müssen, ist gestiegen. Überall haben sich freiwillige Initiativen gebildet, um Bäume zu pflanzen und Gärten anzulegen. Und es sind auch Freiwillige, die nach den politischen Protesten im Juli und August nun überall aufräumen. Die Menschen sind glücklich, dass die autokratische Ex-Premierministerin das Land verlassen hat und mit dem Nobelpreisträger Muhammad Yunus ein Mann Premier wird, dem sie vertrauen.
Im April und Mai hatten wir in Bangladesch die schlimmste Hitzewelle seit 80 Jahren. Wir leben in einem tropischen Land und sind Hitze gewöhnt, aber das war selbst für unsere Standards unerträglich. Die Temperaturen stiegen wochenlang auf über 40 Grad. Meine Uni, die University of Dhaka, ist über 100 Jahre alt, die Räume haben keine Klimaanlagen, lediglich Ventilatoren, die sich langsam drehen und keinerlei Abkühlung bringen. Während der Vorlesungen sind immer wieder Mitschüler kollabiert. Universitäten, Schulen und Bildungseinrichtungen wurden teilweise geschlossen. Es gibt auch keine Wasserfilter an der Uni. Wir Frauen nehmen deshalb literweise Trinkwasser mit, die Jungs tun das nicht, aber wir teilen es mit ihnen. Auf das Lernen kann man sich fast nicht konzentrieren. Zuhause bei meinen Eltern ist es etwas besser. Wir haben eine Klimaanlage. Aber die stellen wir nur für wenige Stunden am Tag an und immer nur in einem Raum, wo wir uns dann alle aufhalten, um Strom zu sparen. Trotzdem gehören wir noch zu den Privilegierten. Die vielen Straßenkinder in Dhaka, die Tagelöhner, die Rikschafahrer sind der Hitze schutzlos ausgesetzt und können sich keine Medikamente leisten, wenn sie krank werden.
2024 ist das Jahr, das den Menschen in Bangladesch die Augen geöffnet hat, ökologisch und politisch. Das Bewusstsein, dass wir etwas gegen den Klimawandel tun müssen, ist gestiegen. Überall haben sich freiwillige Initiativen gebildet, um Bäume zu pflanzen und Gärten anzulegen. Und es sind auch Freiwillige, die nach den politischen Protesten im Juli und August nun überall aufräumen. Die Menschen sind glücklich, dass die autokratische Ex-Premierministerin das Land verlassen hat und mit dem Nobelpreisträger Muhammad Yunus ein Mann Premier wird, dem sie vertrauen.
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