Herr von Waldenfels, Kaffee wird knapp. Aktuelle Studien sagen voraus: Die Ernten werden schrumpfen. Etwa die Hälfte der Anbauflächen für Kaffee sei durch den Klimawandel bedroht. Macht Sie diese Prognose nervös?
Die nehmen wir sehr ernst. Die Prognosen stehen auf robusten Daten. Wir wissen aber noch nicht genau, welche Regionen besonders hart getroffen werden. Das steckt die Unsicherheit drin.
Warum reagiert der Kaffeebaum so empfindlich auf Veränderungen von Temperatur und Niederschlag?
Die Kaffeepflanze ist eine Diva. Sie mag gleichbleibend warmes Klima. Dann gibt es Zeiten, in denen sie gern Trockenstress hat, um viele Blüten zu entwickeln. In anderen Phasen mag sie es nass. Und wehe, es passt ihr nicht. Dann werden die Kirschen klein, die Ernte fällt schlecht aus.
Zukunft des Kaffees Weniger Pestizide, weniger Raubbau, weniger Kinderarbeit. Wie soll das gehen? Nachgefragt bei Tchibo

Eine Bäuerin in Guatemala erntet die reifen Kaffeefrüchte. Viele Farmen sind so klein, dass die Erträge zu gering geraten, um davon leben zu können.
© Juan Bauer/ Tchibo
Die Hälfte der Anbauflächen für Kaffee ist vom Klimawandel bedroht. Nun will Tchibo mit einem neuen Programm den Bohnennachschub sichern. Kann das klappen – oder trinken wir bald alle Espresso aus dem Bioreaktor? Pablo von Waldenfels, Nachhaltigkeitsmanager beim Kaffeeriesen, über die Zukunft des Heißgetränks.