Früher Kindstod Bessere Vorsorge kann Babys retten

Der Kindstod ist vor allem eine Gefahr in ärmeren Ländern. Die Mehrheit dieser Fälle könnte mit besserer medizinischer Versorgung verhindert werden. Allein durch Wundstarrkrampf sterben im Jahr 500.000 Babys.

Pro Jahr sterben weltweit vier Millionen Neugeborene. Drei Viertel der Todesfälle könnten mit geringem Aufwand verhindert werden, wie das britische Fachmagazin "The Lancet" am Donnerstag berichtete. 99 Prozent der Babys, die die ersten vier Wochen nicht überleben, kommen in den armen und ärmsten Ländern zur Welt. Besonders betroffen seien etwa Afghanistan, China, Indien, Äthiopien, Nigeria oder Indonesien. Nach Expertenangaben sind die Hauptursachen für den frühen Babytod Infektionen und Frühgeburten. Allein durch Wundstarrkrampf (Tetanus) kämen jährlich 500. 000 Babys ums Leben, hieß es.

Nach den Worten von Joy Lawn vom Institute of Child Health in Kapstadt könnte die Mehrzahl dieser Todesfälle durch Tetanus-Impfungen für Schwangere, verbesserte Hygienebedingungen bei der Geburt, Stillen oder Antibiotika gegen frühkindliche Infektionen vermieden werden. Ein großes Problem sei auch die medizinische Versorgung und Betreuung. So brächten mehr als die Hälfte der Frauen in Afrika und Südasien ihre Kinder ohne qualifizierte Hebamme zur Welt. Es fehle vielerorts an Fachkräften, besonders in armen ländlichen Gebieten.

Gesundheitsbudget armer Länder müsste mindestens verdoppelt werden

"Nach unserer Analyse müsste das Gesundheitsbudget von vielen der weltweit ärmsten Länder verdoppelt oder sogar vervierfacht werden, um das Leben von Neugeborenen und deren Müttern zu retten", schrieb Rudolf Knippenberg von Unicef im "Lancet". Die 75 Länder mit den höchsten Sterblichkeitsraten benötigten zusätzliche 3,1 Milliarden Euro jährlich, um dem Problem Herr zu werden. Dass Abhilfe möglich ist, hätten aber arme Länder wie Sri Lanka, Honduras oder Botswana gezeigt. Dort sei durch konsequentes Handeln der Regierung die Todesrate bei Babys in den vergangenen Jahren halbiert worden.

DPA
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