Von der Antarktis bis zum Amazonas, von Australien bis nach Arkansas: der "National Geographic"-Fotograf Joel Sartore ist seit acht Jahren auf einer gigantischen Mission. Mit seinem Projekt "Photo Ark" will er alle rund 12.000 Tierarten fotografieren, die sich in menschlicher Obhut befinden – in Zoos, Schutzgebieten und Auffangstationen. Diese Orte sind die Archen der Moderne, ohne sie wären viele Arten schon ausgestorben, so Sartore.
Zoos als moderne Archen
Auch wenn Zoos nicht immer den besten Ruf genießen, kümmern sich viele von ihnen um die Tiere, züchten und retten sie so. Deshalb findet es der Fotograf wichtig, dass die Menschen Zoos finanziell unterstützen. Die Öffentlichkeit müsse endlich aufzuwachen. Denn es sei möglich, dass bis zur Jahrhundertwende die Hälfte aller Arten ausgestorben sind, "wenn wir nicht aufhören, den Planeten zu zerstören. Dann verlieren wir alle."
Die Tiere, die er alle vor einem schwarzen oder weißen Hintergrund fotografiert, haben ihm gezeigt, dass sie – genau wie Menschen – Emotionen haben. "Sie haben Gedanken und Gefühle. Sie sind fröhlich, wütend, manchmal hinterhältig, manchmal verspielt. Sie sind in vielerlei Hinsicht wie wir – wir sind ja auch Tiere", sagte Sartore dem "National Geographic". "Ich habe gelernt, dass jedes Tier wichtig ist und dass jedes Tier zählt." Für viele Arten werde das der einzige Moment im Rampenlicht sein, bevor sie aussterben, ob nun in Gefangenschaft oder in der Wildnis.