Eindringen des Proteins DAF-16 in den Zellkern entscheidend
Forscher der University of Colorado haben einen biologischen Schalter identifiziert, der die Lebenserwartung der Rundwürmer C. elegans kontrolliert. Der Schalter DAF-16 ist ein Protein, das die Lebensspanne der Würmer entweder verlängern oder verkürzen kann. Dieses Protein spielt bei einem komplexen Signalweg, der mit Insulin und Glukose verbunden ist, eine entscheidende Rolle. Ausschlaggebend ist laut dem leitenden Wissenschaftler Thomas Johnson, ob DAF-16 in den Zellkern eindringt. Bei einer Penetration wird der Schalter eingeschaltet, der das Leben der Würmer verlängert. Diese Entdeckung könnte in Zukunft Anwendungsmöglichkeiten bei Säugetieren und sogar beim Menschen finden, berichtet das Fachmagazin Current Biology in seiner aktuellen Ausgabe.
Der Schalter wird durch das Vorhandensein von Nahrung, Temperatur und Stress kontrolliert. Johnson geht davon aus, dass ein entsprechender Schalter auch bei Säugetieren und Menschen vorhanden ist. Wird Insulin beim Menschen gemeinsam mit Glukose freigesetzt, steigt es an und es wird beim Konsum von Zucker mehr Fett gespeichert. Dadurch wird verhindert, dass DAF-16 in den Zellkern eindringt. Es sei wahrscheinlich, dass der gleiche Vorgang auch bei anderen Tieren vorkommt. Sein Kollege Samuel Henderson habe ein Molekül identifiziert, das einen Kompromiss darstellt, so Johnson. »Ist DAF-16 eingeschaltet, löst es eine geringere Reproduktion, eine bessere Zellreparatur und ein längeres Leben aus. Ist DAF-16 ausgeschaltet, ist eine verstärkte Vermehrung, schlechtere Zellreparatur und damit eine verkürzte Lebensspanne die Folge.«
Johnson veröffentlichte 1990 einen entscheidenden Artikel in Science, der zeigte, dass bei Rundwürmern die Veränderung eines einzelnen Gens ihre Lebenserwartung verdoppeln kann.
(Quelle: Pressetext)
