Andrea Newerla, 45, ist promovierte Soziologin und forschte zuletzt als Senior Scientist an der Paris Lodron Universität Salzburg zu Intimitäten, Online-Dating und Beziehungsmustern jenseits heteronormativer Standards. Ihre Forschungserkenntnisse dienen als Ausgangsfragen einer neuen Perspektive auf unsere intimen Beziehungen und bieten die Grundlage der Betrachtung sich wandelnder gesellschaftlicher Verbindlichkeiten für ihr Buch. Sie ist eine der bekanntesten Stimmen der soziologischen Intimitätsforschung.
Frau Newerla, Ihr neues Buch trägt den Titel "Das Ende des Romantik-Diktats". Wer diktiert denn da wem was?
Sobald wir auf die Welt kommen, wachsen wir mit einer bestimmten Sorte von Geschichten auf, angefangen von Märchen über Disney-Filme, bis hin zu den romantischen Komödien aus Hollywood. Sie alle habe eine recht ähnliche Storyline: Zwei Menschen treffen und verlieben sich ineinander und sind bis ans Ende ihrer Tage glücklich vereint. Und wir versuchen immer wieder auch selbst diese Art von Geschichte für uns niederzuschreiben. Dabei erleben wir allerdings immer öfter, dass wir daran scheitern und diese eine romantische Liebesbeziehung nicht bis zum Ende durchhalten.