
Chinesen stehen Schlage, um einen Zug zu besteigen
Der perfekte Überwachungsstaat
Gemessen an seiner visionären Vorstellungskraft war George Orwell seiner Zeit weit voraus als er 1949 seinen Roman "Neunzehnhundertvierundachtzig" veröffentlichte. In den Achtzigern mag man bei seiner Dystrophie vielleicht an die DDR gedacht haben. Doch nun scheint es, als könnte das "Sozialkreditsystem"in China die Orwellschen Idee vom totalitären Überwachungsstaat umfassend verwirklichen. Mit Hilfe von Social-Media-Apps staatlich kontrollierter Unternehmen, Millionen von Videokameras mit automatischer Gesichtserkennung und sämtlichen Behörden-Datenbanken soll das Verhalten der Bürger überwacht und bewertet werden. Wer sich wohlfeil gibt, erhält "Social Credit"-Punkte, für Fehlverhalten gibt es Abzüge. Jeder startet mit einem Guthaben von 1000 Punkten. Was wie ein Spiel klingt, hat für den Betreffenden spürbare Auswirkungen. Eine niedriger Punktestand schränkt zum Beispiel die Reisefreiheit ein, verringert die Kreditwürdigkeit und verhindert Beförderungen im Unternehmen. Ab Ende 2022 soll das System in Peking verpflichtend sein. Es gibt offenbar auch die Idee, das Punkteregister zu veröffentlichen und so den gesellschaftlichen Druck auf jeden Einzelnen zu erhöhen.
Gemessen an seiner visionären Vorstellungskraft war George Orwell seiner Zeit weit voraus als er 1949 seinen Roman "Neunzehnhundertvierundachtzig" veröffentlichte. In den Achtzigern mag man bei seiner Dystrophie vielleicht an die DDR gedacht haben. Doch nun scheint es, als könnte das "Sozialkreditsystem"in China die Orwellschen Idee vom totalitären Überwachungsstaat umfassend verwirklichen. Mit Hilfe von Social-Media-Apps staatlich kontrollierter Unternehmen, Millionen von Videokameras mit automatischer Gesichtserkennung und sämtlichen Behörden-Datenbanken soll das Verhalten der Bürger überwacht und bewertet werden. Wer sich wohlfeil gibt, erhält "Social Credit"-Punkte, für Fehlverhalten gibt es Abzüge. Jeder startet mit einem Guthaben von 1000 Punkten. Was wie ein Spiel klingt, hat für den Betreffenden spürbare Auswirkungen. Eine niedriger Punktestand schränkt zum Beispiel die Reisefreiheit ein, verringert die Kreditwürdigkeit und verhindert Beförderungen im Unternehmen. Ab Ende 2022 soll das System in Peking verpflichtend sein. Es gibt offenbar auch die Idee, das Punkteregister zu veröffentlichen und so den gesellschaftlichen Druck auf jeden Einzelnen zu erhöhen.
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