Verschwörungsideologe Türkei will Attila Hildmann nicht nach Deutschland ausliefern

Attila Hildmann hält sich seit seiner Flucht in der Türkei auf (Archivbild)
Attila Hildmann, hier im Sommer 2020 auf einer Demo, hält sich seit seiner Flucht in der Türkei auf
© Carsten Koall / DPA
Es liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor, der stern spürte ihn in der Türkei auf. Doch die dortigen Behörden wollen Attila Hildmann nicht nach Deutschland ausliefern.

Die türkische Justiz wird den rechtsradikalen Verschwörungsideologen Attila Hildmann nicht nach Deutschland ausliefern. Das teilte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag der Nachrichtenagentur DPA mit. Zuvor hatte das Bundesamt der Justiz die Generalstaatsanwaltschaft über die entsprechende Entscheidung der türkischen Behörden in Kenntnis gesetzt.

Attila Hildmann darf in der Türkei bleiben

Grund sei die türkische Staatsbürgerschaft Hildmanns, habe die türkische Botschaft mitgeteilt – diese stehe einer Auslieferung entgegen. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft erklärte in der Vergangenheit, sie habe keine Kenntnis von der türkischen Staatsangehörigkeit des Gesuchten. "Wir wissen nicht, wie es zu den gegenteiligen Angaben kommt", sagte ein Sprecher nun.

Die deutschen Behörden ermitteln gegen den früheren TV-Koch unter anderem wegen des Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, Volksverhetzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Der 41-Jährige hatte sich vor allem während der Proteste gegen die Corona-Eindämmungs-Politik durch verschwörungsvideologische, antisemitische und hetzende Äußerungen hervorgetan. Der Vollstreckung eines internationalen Haftbefehls entzog er sich durch Flucht.

Der stern spürte Attila Hildmann auf

Zwei Justizangestellte hatten ihm zuvor Informationen über den Haftbefehl zugespielt und wurden entlassen, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am vergangenen Montag mitteilte. Die 33 und 35 Jahre alten Frauen erhielten zudem noch nicht rechtskräftige Strafbefehle über 3500 bzw. 2700 Euro.

Im vergangenen Jahr spürte der stern Hildmann nach monatelangen Recherchen in der Türkei auf, die Bemühungen deutscher Behörden um eine Auslieferung nahmen daraufhin Fahrt auf.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung aktualisiert.

Quelle: Nachrichtenagentur DPA

wue

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