Wahlen in Iran "Jeder Bürger kann zwar frei wählen, aber wer gewählt werden kann, das bestimmt der Wächterrat"

Eine Frau hält ein Plakat auf einer Wahldemo für den Präsidentschaftskandidaten Ebrahim Raisi
Frauen unterstützen auf der Straße den Präsidentschaftskandidaten Ebrahim Raisi im Vorfeld der Wahlen im Iran. Auf ihre Hand hat sie geschrieben: "Unsere Stimme, Raisi--oh Raisi, Du Götzenbrecher, zerschlag die Götze der Korruption."
© Fatemeh Bahrami/ / Picture Alliance
Im Iran wird heute gewählt. Anders als bei den zurückliegenden Präsidentschaftswahlen gilt nur ein Kandidat als aussichtsreich: derjenige der religiösen Hardliner. Der Analyst Adnan Tabatabai erklärt, was dies für die Menschen im Iran bedeutet – und für Europa, Israel und die USA. 

Herr Tabatabai, heute wird in Iran ein neuer Präsident gewählt. Warum tritt der aktuelle, als moderat geltende Amtsinhaber, Hassan Rohani, nicht mehr an?

In der iranischen Verfassung ist festgelegt, dass ein Präsident nur zwei Amtszeiten regieren darf. Hassan Rohani war seit 2013 im Amt und wurde 2017 wiedergewählt. Also darf er jetzt nicht mehr antreten. In vier Jahren allerdings würde es ihm das Gesetz wieder erlauben zu kandidieren. Sofern er das will.