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E-Mails an Trump-Anhänger "Korruptes Konvent", "Linker Mob": Wie Team-Trump den Demokraten-Parteitag kommentierte

Donald Trump spricht bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
Sehen Sie im Video: Donald Trump reagiert auf die Kritik von seinem Vorgänger Barack Obama.






Donald Trump: "Der Grund, warum ich hier bin, sind Obama und Biden. Hätten sie einen guten Job gemacht, wäre ich nicht hier."  


Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat beim Parteitag der Demokraten in außergewöhnlich scharfen Worten seinen Nachfolger Donald Trump kritisiert. 


Der Demokrat sagt unter anderem, er habe gehofft, dass Trump etwas Interesse daran zeigen würde, seinen Job ernst zu nehmen. 


Bei einer Pressekonferenz reagiert Trump auf vorab publizierte Auszüge der Rede seines Vorgängers. 


"Wenn ich das höre und ich dann das von ihm hinterlassene Grauen und die Dummheit seiner Abkommen sehe – und das vergleiche mit dem, was wir leisten: Wir haben unsere großartige Grenzmauer. Wir haben Sicherheit." 


"Wenn ich sehe, was wir haben, und darüber nachdenke, wie schlimm und ineffektiv er als Präsident war – so ineffektiv. So schrecklich." 


Trump lobt die boomende Wirtschaft vor der Coronavirus-Pandemie und behauptet, die USA seien schon wieder auf Wachstumskurs. 


Dabei steckt das Land noch mitten in zwei Krisen: einer gesundheitlichen und einer ökonomischen.  


"Präsident Obama hat keinen guten Job gemacht. Der Grund, warum ich hier bin, sind Obama und Biden. Hätten sie einen guten Job gemacht, wäre ich nicht hier. Und wahrscheinlich, wenn sie einen guten Job gemacht hätten, hätte ich nicht mal kandidiert. Ich wäre sehr glücklich gewesen. Ich habe mein früheres Leben genossen. Doch sie haben so einen schlechten Job gemacht, dass ich vor Ihnen als Präsident stehe." 

Neun E-Mails allein zum Finale: Das Wahlkampfteam von Donald Trump hat den letzten Tag der "Democratic Convention" mit einer Flut von Botschaften an dessen Anhänger begleitet. Der Inhalt? Sehen Sie selbst!

Wer auf dem E-Mail-Verteiler des Wahlkampfteams von Donald Trump steht, ist es gewohnt, mehrmals täglich Post vom US-Präsidenten, von dessen Verwandschaft oder von Angehörigen seiner Administration (was ja manchmal deckungsgleich ist) zu bekommen. Am letzten Tag des Nominierungskonvents der oppositionellen Demokraten waren die Briefkästen der Trump-Anhänger besonders voll. Neun E-Mails verschickte das Team-Trump an seine Abonnenten. Deren Inhalt besteht vor allem aus Spendenaufrufen, Attacken und jeder Menge Versalien, Fettungen und Unterstreichungen.

"Ich muss wissen, dass ich auf Sie zählen kann"

"Heute Abend treten die gescheiterten Präsidentschaftskandidaten Cory Booker und Andrew Yang, Gavin Newsom und der schläfrige Joe Biden auf die Bühne, wo sie nichts anderes tun werden, als FAKE NEWS über UNSEREN Präsidenten zu verbreiten", eröffnet Team Trump den E-Mail-Reigen in seiner ersten Nachricht des Tages. Sie enthält, wie nahezu jede Mail der Wahlkämpfer, zudem einen Spendenaufruf.

In der zweiten Botschaft des Tages gibt Trump scheinbar höchstpersönlich ein konkretes Ziel der Spendensammler für das Finale der "Democratic Convention" vor: Dies ist der LETZE Tag des korrupten Konvents der Demokraten, und ich möchte etwas GEWALTIGES tun, um vor allen Trump-Hassern da draußen ein Zeichen zu setzen, verkündet der Präsident. "Ich möchte bis Mitternacht weitere 10 Millionen Dollar zusammenbekommen."

Er wisse, dass dies ein großes Ziel sei, "aber Sie haben mich noch nie im Stich gelassen, und ich weiß, dass Sie das auch nie tun werden", versichert Trump. " Wir brauchen JEDEN, der uns unterstützt, wenn wir erfolgreich sein wollen, und ich muss wissen, dass ich auf Sie zählen kann [...]."

Als besonderer Spendenanreiz folgt dann der Hinweis des Präsidenten: "Mein Team gibt mir eine Liste von Anhängern, die sich in dieser kritischen Zeit für eine Unterstützung entscheiden. Werde ich Ihren Namen darauf sehen?"

Team Trump startet eigene Umfrage

In einer weiteren E-Mail wettert Trumps Wahlkampfmanager Bill Stepien gegen die Oppositionellen: "Der Parteitag der Demokraten erweist sich als nichts anderes als eine Echokammer für den linken MOB. Sie verbreiten wahllos all die verschiedenen Möglichkeiten, wie sie Amerika ZERSTÖREN wollen."

Der gleiche Ton wird in der nächsten Botschaft angeschlagen: "Die radikale Linke greift Präsident Trump während ihres korrupten demokratischen Konvents an", heißt es dort. Und wenig später: Die verleumderischen Angriffe gegen Präsident Trump werden nur noch schlimmer werden, je näher der Wahltag rückt."

Brayden Harrington und Joe Biden

Dann folgt eine Mail mit der Betreffzeile: "NEUE UMFRAGE  Es ist die EINZIGE, die zählt" und der Überschrift: 

"DIES IST EINE OFFIZIELLE UMFRAGE. DIE ERGEBNISSE DIESER UMFRAGE WERDEN ECHTE AMERIKANISCHE WÄHLER REPRÄSENTIEREN."

Anschließend die Erklärung, warum alle anderen Umfragen angeblich nicht zählen:

"Der korrupte Parteitag der Demokraten endet HEUTE und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Fake News eine GEFÄLSCHTE Umfrage darüber veröffentlichen, wo Präsident Trump und Vizepräsident Pence stehen. Es ist kein Geheimnis, dass ihre Ergebnisse pro-Biden-Harris und völlig parteiisch sein werden. Wir konnten den Aussagen der Fake-News-Medien noch nie vertrauen, und wir werden jetzt nicht damit anfangen."

Um "die WAHRHEIT herauszufinden" starten die Wahlkämpfer in der Mail ihre "eigene offizielle Umfrage zur Frage der Präsidentschaft - die EINZIGE akkurate Umfrage dort draußen."

Die Frage, die sie darin den Empfängern stellen, lautet:

"Für wen werden Sie im November stimmen?
Ο Präsident Trump und Vizepräsident Pence
Ο Schläfriger Joe Biden und verlogene Kamala Harris"

In der darauffolgenden Mail nimmt das Team Trump Biden und Harris direkt ins Visier:  

"Der korrupte Parteitag der Demokraten hat in dieser Woche bestätigt, was wir bereits wussten: Der langsame Joe und die verlogene Kamala sind nicht geeignet, dieses Land zu führen! Diese beiden korrupten Karrierepolitiker haben deutlich gemacht, dass sie Städte, die illegalen Einwanderern Zuflucht bieten, schützen wollen, Kriminelle schützen, Ihnen Ihr im zweiten Verfassungszusatz verbrieftes Recht [auf Waffenbesitz] wegnehmen und Amerika ZERSTÖREN wollen."

Bidens Auftritt eine "totale Katastrophe"

Nachdem die "Democratic Convention" mit der Rede von Biden und seiner Annahme der Präsidentschaftskandidatur geendet hat, verschärfen Trumps Wahlkämpfer in ihrer letzten Mail des Tages noch einmal den Ton: Bidens Auftritt sei eine "totale Katastrophe" gewesen, schreiben sie. Der 77-Jährige sei "der inkompetenteste Präsidentschaftskandidat in der amerikanischen Geschichte und nichts als eine Marionette für den SOZIALISMUS. Joe und Kamala würden unsere große Nation und alles, was Präsident Trump und Vizepräsident Pence aufgebaut haben, ZERSTÖREN."

Das 10-Millionen-Dollar-Ziel ist zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nicht erreicht. Doch "wir sind unserem Ziel so nahe", schreibt das Team Trump und ruft erneut zu Spenden auf, um "ZURÜCKZUSCHLAGEN gegen die ständigen LÜGEN und TÄUSCHUNGEN, die von der radikalen Linken kommen". Dann machen die Wahlkämpfer den Mail-Empfängern noch einmal die Dringlichkeit ihres Anliegens deutlich:

"Die Zukunft unseres Landes liegt in IHREN Händen."

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